Neukirchen-Vluyn Schüler fahren zur Expo nach Astana

Neukirchen-Vluyn · Ein Erdkunde-Leistungskurs des Julius-Stursberg-Gymnasiums will die Weltausstellung in Kasachstan besuchen. Dafür müssen die Schüler 10.000 Euro auftreiben. Jetzt suchen sie Spender und Sponsoren.

 Da liegt Kasachstan! Alina Bruder, Rabea Suhre und Liane Keesen an der Weltkarte.

Da liegt Kasachstan! Alina Bruder, Rabea Suhre und Liane Keesen an der Weltkarte.

Foto: pogo

Kasachstan? Das liegt - ja wo eigentlich genau? Und wie hieß doch gleich die Hauptstadt? Der Erdkunde-Leistungskurs der Jahrgangsstufe elf am Julius-Stursberg-Gymnasiums weiß Fragen über das Land mit Leichtigkeit zu beantworten. Kasachstan liegt zwischen dem Kaspischen Meer und dem Altai-Gebrige. Das Land ist fast achtmal so groß wie Deutschland, hat aber nur 17,7 Millionen Einwohner. Seit vielen Wochen sind die Neukirchen-Vluyner Schüler im Kasachstan-Fieber. Die Hauptstadt Astana ist von Juni bis September Schauplatz der Weltausstellung. Die Schüler aus Neukirchen-Vluyn wollen hinfliegen. Bei der Expo geht es um Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien. "Das passt zu dem, womit wir uns im Unterricht beschäftigen", sagt die Schülerin Alina Bauer.

Gemeinsam mit Liane Keesen und Rabea Suhre bildet Alina das Presseteam des Leistungskurses. Er hat verschiedene Gruppen gebildet, um für das große Projekt zu werben. Die größte Hürde bilden die Finanzen. "Weil es sich um eine Exkursion handelt, gibt es keine Fördertöpfe", sagt Liane Keesen. So müssen die Schüler die Reisekosten für insgesamt 21 Personen (darunter zwei begleitende Lehrer) selbst auftreiben. Insgesamt 18.000 Euro kosten Flug, Unterkunft und Verpflegung. Alle Eltern hätten sich bereiterklärt, einen Teil der Summe zu übernehmen. Auch einige Sponsoren haben bereits Unterstützung zugesagt. "Wir brauchen aber noch 10.000 Euro", sagt Rabea Suhre. Im Internet (siehe Info-Box) haben die Schüler eine Crowdfunding-Plattform eingerichtet. Bis Ende März müssen sie wissen, ob genug Geld reinkommt und die Reise weiter geplant werden kann.

 Eine Ansicht der kasachischen Hauptstadt Astana mit dem Bajterek-Turm im Hintergrund. Das 105 Meter hohe Wahrzeichen wurde von dem Stararchitekten Norman Foster entworfen.

Eine Ansicht der kasachischen Hauptstadt Astana mit dem Bajterek-Turm im Hintergrund. Das 105 Meter hohe Wahrzeichen wurde von dem Stararchitekten Norman Foster entworfen.

Foto: nuttavood (archiv)

Sollte es klappen, stehen den 16- und 17-Jährigen ganz besondere Eindrücke bevor. "Sie werden ein Land voller Gegensätze kennenlernen", sagt Lehrer Andreas Forsthövel. Er hat Astana bei einer Zwischenlandung nach seinem Weihnachtsurlaub einige Stunden lang erkundet. Astana, das seien einerseits sozialistische Plattenbauten, andererseits aber atemberaubende Prunkbauten aus Stahl und Glas.

Inhaltlich haben die Geografie-Schüler ihre Expo-Exkursion vom 15. bis zu 21. Juni schon bestens vorbereitet. Sie werden den deutschen Expo-Pavillon besuchen, in dem es um die "Stadt der Zukunft" gehe. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sie sogar zu einem Essen in den Pavillon eingeladen. Die Gymnasiasten werden auch an einem Kongress teilnehmen. Zudem haben Forsthövel und die Schüler Kontakt zu einer deutschen Schule in Astana geknüpft. "Dort war man ziemlich begeistert von unserem Interesse", sagt Liane Keesen. So kommt es, dass Schüler in Astana sich parallel zu den Schülern in Neukirchen-Vluyn mit dem Stand der Energiewende in ihrem Land beschäftigen. "Wenn wir da sind, werden wir die Ergebnisse austauschen." Die Stursberg-Schüler sind gespannt. Kasachstan verfüge über Gas- und Erdölvorkommen. "Die Energiewende spielt dort noch keine so große Rolle."

(RP)
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