Neukirchen-Vluyn/Moers Schüler testen Kopfhörer und Kunstnägel

Neukirchen-Vluyn/Moers · Rabea Sperling und Linea Bornemann aus Neukirchen-Vluyn machen mit bei "Jugend testet", einem Wettbewerb der Stiftung Warentest. Die beiden 16-Jährigen beteiligen sich im Rahmen eines Wahlfachs an der Hermann-Runge-Gesamtschule.

 Rabea Sperling, Katja Friske und Bastian Nawrath (von links) untersuchen die Qualität künstlicher Fingernägel. Celina Wirtz nimmt die Eigenschaften von In-Ear-Kopfhörern unter die Lupe.

Rabea Sperling, Katja Friske und Bastian Nawrath (von links) untersuchen die Qualität künstlicher Fingernägel. Celina Wirtz nimmt die Eigenschaften von In-Ear-Kopfhörern unter die Lupe.

Foto: Klaus Dieker

Kunstnägel sind in Mode. Die Drogeriemärkte bieten ein reiches Beauty-Sortiment an, wenn es darum geht, sich für die Party schick zu machen oder einfach nur mal dem Trend zu folgen. Welches Produkt wirklich etwas taugt, will Rabea Sperling rauskriegen. Die 16-Jährige aus Neukirchen-Vluyn besucht die Hermann-Runge-Schule in Moers. Im Rahmen des Wahlfachs "Wirtschaft im Zeichen der Globalisierung" beteiligt sie sich am Wettbewerb "Jugend testet" der Stiftung Warentest, bei dem Produkt- oder Dienstleistungen im Fokus stehen. Gemeinsam mit Katja Friske (16) und Bastian Nawrath (15) prüft Rabea die Qualität von Kunstnägeln.

"Wir haben fünf Kunstnägel-Produkte im Test", erzählt Rabea aus Neukirchen-Vluyn. Das sind Kunstnägel mit Motiven oder ganz schlichte Ausführungen, Kostenpunkt bis zehn Euro. Hinzu kommt die "Click and go"-Variante für den sofortigen Gebrauch, während andere mit einem Spezialkleber aufgebracht werden. Mit von der Partie ist Bastian Nawrath, der das Beauty-Produkt auf seinem Daumen einer besonderen Belastung aussetzte. "Ich spiele Gitarre, da muss ein Nagel sehr stabil sein", erzählt Bastian, den das Ergebnis eher nicht überraschte. Der Nagel hielt dem Saitenspiel nicht stand.

"Wenn ich etwas aus der Schultasche geholt habe, löste sich der Nagel", erzählt Katja über ihre Erfahrungen. Auch für Aktivitäten im Garten oder dem Binden von Schnürsenkeln ist der Nagelschmuck nicht wirklich ausgerichtet. "Die klappen hoch", sagt Rabea. Ihre Erfahrungen zu fünf Beauty-Produkten dokumentieren sie unter verschiedenen Kriterien wie Haltbarkeit, Design, Passform, Zubehör, Aussehen und Folgen wie Verträglichkeit für Nägel, Nagelbett und Haut. Dabei erweist sich die Qualität des Klebers als zentraler Punkt im Bereich Haltbarkeit. Rabea: "Wir mussten schon nach zwei Tagen neu kleben."

Ähnlich spannend der Warentest in Sachen knopfgroße Kopfhörer, den Linea Bornemann (16) aus Neukirchen-Vluyn und Celina Wirtz (15) aus Moers machen. "Wir haben billige wie teure Produkte genommen", sagt Celina. Zusammen mit der Vluynerin Linea sollten eigentlich Billig-Handtaschen getestet werden "Aber am Morgen gingen meine kleinen Kopfhörer kaputt", erzählt Celina. Linea ergänzt: "Und auf Musik wollen wir nicht verzichten."

Anspruchsvoll sind die Prüfkriterien, die über Störempfindlichkeit, Tonqualität, Akustik, Tragekomfort bis Gewicht und Design reichen. "Wichtig war uns auch, wie gut sich In-Ear-Kopfhörer beim Joggen tragen lassen und drücken sie, wenn ich im Liegen Musik höre", sagt Celina. Qualität hat bekanntlich ihren Preis. Ware für kleines Geld geht schnell kaputt, einfacher Kabelbruch. Linea: "Unser Ergebnis ist echt krass. Markenprodukte sind meine Empfehlung. Die Ausgabe lohnt sich." Akribisch werden die Testergebnisse notiert und für die Dokumentation nach Vorgaben der Stiftung Warentest erläutert.

Für Rolf Willemsen, Didaktischer Leiter, ist das Schülerprojekt genau passend, "weil es sich an der Lebenswirklichkeit der Jugend orientiert." Während der Unterrichtszeit und zu Hause wird daran gearbeitet . "Das macht einfach Spaß. Weil wir unsere Zeit frei einteilen und selbstständig arbeiten", erklärt Katja. Für Auftrieb sorgen auch die ausgelobten Preise. Die Sieger jeder Wettbewerbskategorie erwarten Preise von 1500 bis 2500 Euro.

(sabi)
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