Neukirchen-Vluyn SPD: Ohne Einzelhandel ist "Niederberg" kein Erfolg

Neukirchen-Vluyn · Kurz vor der heutigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung (17 Uhr im Rathaus) hat die SPD-Fraktion auf den Stillstand in Sachen "Einzelhandel auf Niederberg" erinnert. Bekanntlich ist die Suche nach einem interessierten Betreiber bisher gescheitert. Die SPD führt dies auf die politisch gesetzten Rahmenbedingungen zurück. "Gegen den entschiedenen Widerstand der SPD-Fraktion wurde im Herbst letzten Jahres nämlich beschlossen, einen Lebensmittel-Vollsortimenter mit lediglich 800 bis 900 Quadratmetern Verkaufsfläche auf der ehemaligen Zechenfläche zuzulassen", teilten die Sozialdemokraten mit. "Die Krux dabei war, dass es keinen Vollsortimenter wie Edeka, Rewe usw. gibt, der mittlerweile unter 1500 Quadratmeter sein Geschäft betreibt. Sowohl die Anzahl der Artikel als auch die Breite des gesamten Warenangebotes passen nach deren Firmenphilosophie halt nicht mehr auf 800 Quadratmeter."

Der "politische Wunsch" der Ratsmehrheit und die Realität seien in diesem Punkt nicht in Übereinstimmung zu bringen. Die Verwaltung habe denn auch "alle bekannten Lebensmittelketten und einige Bioladenbetreiber sowie Betreiber türkischer Läden" angesprochen - ohne Erfolg. Dagegen habe es Interesse von Edeka an einem - allerdings großflächigen - Geschäft auf Niederberg gegeben.

"Leidtragende bleiben nun die Bewohner der Wohnquartiere Niederberg, des Petershofes, der Alten und Neuen Kolonie", so die Sozialdemokraten.

"Bei diesem Thema gibt es zurzeit keine Bewegung", bedauerte gestern die SPD-Fraktionsvorsitzende Elke Buttkereit. Sie verwies auf einen Vortrag von Ralf Peter Hüttemann (RAG Montan Immobilien), der jüngst über die Entwicklung des Niederberg-Geländes vor Mitgliedern der CDU-Mittelstandsvereinigung Neukirchen-Vluyn sprach. Buttkereit: "Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden, solange es keinen Einzelhandel gibt."

Hintergrund der kritisierten Ratsentscheidung war die Feststellung im neuen Einzelhandelsgutachten der Stadt, dass ein Einzelhandelsgeschäft auf Niederberg lediglich der Nahversorgung dienen sollte und die Zahl der dort umliegenden Einwohner keinen großflächigen Einzelhandel erlaube. Buttkereit hofft nun, dass sich die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung eines Lebensmittel-Vollsortimenters ändern, falls noch mehr Wohnhäuser auf Niederberg entstehen, und zwar im südlichen Bereich des Niederberg-Geländes. Über dieses Thema werde noch zu sprechen sein.

(pogo)
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