Neukirchen-Vluyn Stadt berechnet Wohnraum für Flüchtlinge

Neukirchen-Vluyn · Nach den aktuellen Zahlen geht die Verwaltung davon aus, dass die geplanten Unterkünfte an der Niederrheinallee doch benötigt werden. Im kommenden Sozialausschuss wird die Planung für die nächsten Monate vorgestellt.

In der kommenden Sitzung des Sozialausschusses wird die Neukirchen-Vluyner Verwaltung die aktuelle Lage der Flüchtlinge in der Stadt erläutern. Laut der Vorlage für den Ausschuss leben zurzeit 303 Asylbewerber in Neukirchen-Vluyn, das Durchschnittsalter liegt bei 25 Jahren. Die meisten Personen kommen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

In der kommenden Sitzung wird es auch um die Frage gehen, inwieweit die Stadt künftig Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen muss. Das Gelände des Christlichen Jugenddorfes an der Wiesfurthstraße wird ab Ende des Jahres nicht mehr zur Verfügung stehen, da das CJD-Werk die Fläche vermarkten möchte. In der Verwaltung wurde jüngst überlegt, ob der Bau von zwei weiteren Schlichtbauten an der Niederrheinallee tatsächlich noch nötig ist, um die Kapazität für die Unterkunft der Flüchtlinge zu sichern (die RP berichtete).

Inzwischen geht die Verwaltung davon aus, dass diese beiden Häuser doch gebraucht werden. Die Berechnungen im Rathaus haben ergeben, dass ein Bedarf zur Unterbringung "von 53 Personen zuzüglich von Räumen für die Sozialbetreuung" bestehen bleibt. "Insoweit erscheint es weiter zielführend, an der Ausführung der Beschlüsse im Hinblick auf die Erstellung von zwei weiteren Flüchtlingsunterkünften mit einer Kapazität zur Unterbringung von 94 Personen festzuhalten." Falls diese beiden Schlichtbauten eines Tages nicht mehr zur Unterbringung von Asylbewerbern benötigt werden, lassen sie sich mittel- bis langfristig als sozialer Wohnraum verwenden.

Vier Schlichtbauten dieser Art wurden bereits Anfang Januar 2017 im Bereich Hugengraben eingeweiht, doch standen sie lange leer, was bei der Politik für Verwunderung sorgte. Viele Bewohner des Geländes an der Wiesfurthstraße wollten nur ungern dorthin umziehen. Inzwischen sind jedoch zwei der Gebäude bewohnt, laut der aktuellen Aufstellung sind zwei der genannten vier Häuser aber noch immer nicht belegt.

Wenn der Antrag auf Asyl akzeptiert wurde, besteht für die Neuankömmlinge die Möglichkeit, eine Bleibe auf dem freien Wohnungsmarkt zu suchen - was freilich nicht immer leicht ist. Die Stadt legt die aktuellen Zahlen vor: Von den 130 Personen, die sich frei eine Wohnung suchen könnten, leben 55 (neun Familien) zurzeit in den von den Schweizer Investoren Peach Property übernommenen Immobilien, die früher zum Paket der "Nau-Häuser" gehörten. Dort fühlten sich die Menschen wohl und möchten gerne bleiben, berichtet die Verwaltung. "Hier werden derzeit Gespräche mit der Peach Property geführt, um die Möglichkeit zu schaffen, dass die Familien die Wohnungen selbst anmieten können und die Stadt somit aus dem Mietvertrag entlassen würde." Nach jetzigem Stand laufen die Verträge dieser angemieteten Wohnungen bis zum 31. März 2021.

Die Sitzung des Sozialausschusses ist am Montag, 26. Februar, 17 Uhr, im Rathaus. Die Vorlage steht online im Ratsinformationssystem.

(s-g)
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