Neukirchen-Vluyn Standortsuche für zwei Flüchtlingsheime

Neukirchen-Vluyn · Der Bauausschuss hat über mögliche Standorte zweier Gebäude diskutiert, die weiteren 120 Asylbewerbern Unterkunft bieten.

Über den Bau zweier neuer Heime für Asylbewerber haben die Mitglieder des Bauausschusses gestern diskutiert. Die Verwaltung hatte eine Vorlage erarbeitet, in der erläutert wird, dass die Stadt Neukirchen-Vluyn weiteren Raum für die Unterkunft von Flüchtlingen schaffen muss.

Nach dem Stand vom 12. August leben in Neukirchen-Vluyn 198 Menschen, die Asyl beantragt haben. Mit der ehemaligen Dörpfeld-Schule und den CJD-Gebäuden an der Wiesfurthstraße ist weiterer Platz für jeweils 60 Personen geschaffen worden. Doch die Verwaltung schätzt, dass "ein weiterer Mindestbedarf für 120 Personen" besteht. Die Politik hatte beschlossen, dass pro Unterkunft nicht mehr als 60 Bewohner untergebracht werden sollen, um die Integration vor Ort zu erleichtern. Also müssten zwei neue Gebäude her.

Die Verwaltung schlägt vor, zwei Wohnheime in Schlichtbauweise zu errichten, die später auch zu anderen Zwecken, beispielsweise für Sozialwohnungen, genutzt werden können. Vier Vorschläge, wo diese Gebäude stehen sollten, hat die Verwaltung aufgelistet:

1. die Fläche zwischen Dörpfeld-Schule und Tersteegenschule I, wo eigentlich eine neue Turnhalle entstehen soll

2. den Sportplatz Flohweg, Merianstraße

3. eine freie Fläche an der Jahnstraße westlich der Wohnheime

4. eine Fläche an der Jahnstraße, südlich auf der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzfläche.

Der Beschlussvorschlag sah vor, dass die Ausschussmitglieder sich für zwei Grundstücke aussprechen. Doch die Fraktionen wollten sich gestern noch nicht festlegen: Es gebe Beratungsbedarf.

"Wir erkennen den Bedarf, wir wissen, dass etwas getan werden muss", sagte Timo Glantschnig, Ratsmitglied der SPD. Doch solle die Verwaltung prüfen, ob es nicht Alternativen geben, beispielsweise die ehemalige Diesterwegschule.

Auch Markus Nacke, Fraktionsvorsitzender der CDU, bekannte sich zu der "Willkommenskultur" für die Flüchtlinge. Er bat die Vertreter der Verwaltung jedoch, außer den genannten vier Flächen zu prüfen, ob es nicht Alternativen gebe. Die Vorstellung, die geplante Turnhalle für die neuen Gebäude zu opfern, fand bei den Christdemokraten wenig Anklang, ebenso bei den anderen Fraktionen. Tom Wagener erklärte für die Grünen, es solle geprüft werden, ob die Grundstücke Diesterwegschule, Druenstraße oder der ehemalige Betriebshof nicht als Alternativen dienen könnten. "Bolzplätze oder die Fläche der künftigen Turnhalle sollten erst zuletzt zur Debatte stehen", meinte er. Auch das Erschließen und Versiegeln neuer Flächen an der Jahnstraße sei womöglich überflüssig.

Ulrich Geilmann, technische Beigeordneter, räumte ein, dass die Stadt vier Grundstücke vorgeschlagen habe, die ihr selbst gehörten und somit rasch bebaut werden könnten. "Wir stehen unter Zeitdruck", gab er zu denken. Auf die Schnelle private Grundstücke für die Wohnheime zu finden, sei schwierig.

(s-g)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort