Neukirchen-Vluyn Tiefbauamt: Lenßen verteidigt Personalplanung

Neukirchen-Vluyn · Bürgermeister Harald Lenßen (CDU) hat die Kritik von SPD und NV AUF geht's an der Neubesetzung des Tiefbauamtes zurückgewiesen. Beide Fraktionen hatten die neue Leiterin, Uta Schoppmann, im Rat nicht unterstützt. Jürgen Gottke, SPD-Fraktionsvorsitzender und Lenßens Herausforderer im Bürgermeisterwahlkampf, wirft dem CDU-Amtsinhaber vor, eine umständliche und in manchen Punkten problematische Lösung für die vakante Stelle gefunden zu haben.

Lenßen sieht dagegen in der Berufung von Uta Schoppmann, die bislang im Rechnungsprüfungsamt tätig ist, eine hervorragende Personalentscheidung. Und mit dieser Meinung sei er nicht alleine, betonte er gestern im RP-Gespräch. So hätten auch Günter Fischer, der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, sowie der Personalrat diese Lösung begrüßt. Kurz gesagt, die Schoppmann genieße in der Verwaltung eine hohe Akzeptanz. Ihre Stelle wird sie am 1. August antreten.

Die Besetzung der Leitungsstelle im Tiefbauamt stand seit längerer Zeit aus. Vier Ausschreibungen hatte es gegeben, der bereits auf die Stelle berufene Josef Beier verließ die Verwaltung nach der Probezeit wieder. "Wir haben uns bei der jüngsten Ausschreibung entschieden, die Stelle nicht allein für Ingenieure, sondern auch für Verwaltungsfachleute auszuschreiben." Das machte den Weg frei für die interne Bewerbung von Uta Schoppmann. "Wir sind nicht die einzige Kommune, die Probleme hat, Ingenieure zu finden", sagt Lenßen. "Viele gehen in die Wirtschaft und in die großen Städte." Er sieht jedoch in der Tatsache, dass die neue Leiterin keine Ingenieurin ist, kein Problem. Seit längerem sei sie in die Themen des Tiefbauamtes gut eingearbeitet. "Frau Schoppmann hat in ihrer Funktion im Rechnungsprüfungsamt die technischen Vorgänge überprüft, beispielsweise Vergaben. Zudem wird es hauptsächlich ihre Aufgabe sein, zu koordinieren und zu kontrollieren." Genau dies fehle durch die Vakanz zurzeit.

Jochen Gottke, der in seinem Wahlkampfprogramm für mehr Personal in der Verwaltung plädiert, hatte vorgeschlagen, die Leitungsstelle des Tiefbauamtes auf die Besoldungsgruppe A 14 hochzusetzen, um sie attraktiver zu machen. Lenßen kommentiert trocken: "Dann könnte sich der technische Beigeordnete ja bewerben, dann verdient er nämlich dasselbe wie jetzt." Konsequenterweise müssten dann die Gehälter der Verwaltungsspitze steigen, doch das ganze Szenario sei ohnehin abstrus. "Herr Gottke vergisst, dass unsere Ausgaben gedeckelt sind", sagt Lenßen. Was die Personalausstattung der Verwaltung betrifft, verweist der CDU-Bürgermeister auf den jüngsten Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt. Dessen Fazit lautet, einfach zusammengefasst: Es gibt genug Mitarbeiter in der Verwaltung, allerdings müsste ihr Potenzial stärker genutzt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort