Neukirchen-Vluyn Tolle Stimmung beim Nachbarschaftstag

Neukirchen-Vluyn · Die Hochstraße in Neukirchen verwandelte sich am Samstag in eine riesige Frühstückstafel.

Für die riesige Tafel sorgten alleine die rund 20 Tische in langer Reihe. 180 Menschen fanden sich ein, packten Kühltaschen aus und deckten den Frühstücktisch. Untereinander wurden Marmeladen, Käse und Co einfach getauscht, schon das sorgte für ersten Gesprächsstoff. "Die Stimmung ist super", erklärte Thomas Stralka, Sprecher des Arbeitskreises Dorf Neukirchen.

Zum dritten Mal machten sich Nachbarn mit Freunden und Bekannten auf den Weg, um neue Leute kennenzulernen oder alte Bekannte wiederzusehen. "Einfach schön", erklärte Biska Feratovic, die wie andere auch, schnell mit anderen ins Gespräch kam. Seit 1999 wird in Paris der Nachbarschaftstag praktiziert, der in Neukirchen mutige Nachahmer fand. Zu erzählen gab es genug, beispielsweise über das bunt gestrickte Tipi-Zeit am Eingang der Hochstraße. 400 Knäuel Wolle wurden zu Topflappen großen Stücken verstrickt. Die Idee stammt von Ute Lennartz-Lembach, die mit ihren Tipis an internationalen Standorten, wie auch in New York, für Hingucker sorgt. Geplant ist 2017 alle bisher gestrickten Tipis in Neukirchen-Vluyn aufzubauen, getreu dem Motto 'Wir wollen Vielfalt', wie Ulrike Reichelt erzählte. "Wir leben unser Motto, wie schon unsere Nachbarschaftstafel zeigt." Das Wetter spielte, so dass sich auch die weiteren sieben Stationen in beiden Ortsteilen über mangelnde Besucher nicht beklagten. Boule spielten die Besucher im Senioren-Park Carpe Diem an der Gartenstraße, Kaffee und Kuchen schmeckte im Matthias-Jorissen-Haus wie auch in der Vluyner Altenheimat. Gegrillt wurde am Abend in der Mehrgenerationensiedlung in Neukirchen mit 98 Wohneinheiten "zum gemütlichen Ausklang", so Reichelt. Das Awo-Willy-Könen-Seniorenzentrum lud in seinen Park mit anderen Aktiven wie dem Awo-Ortsverein, dem Jugendzentrum Klingerhuf, der Kirchengemeinde St. Quirinus, der Freien evangelische Gemeinde sowie dem Türkisch-Islamischen Kulturverein ein. Das Besondere an dieser Station "ist der multikulturelle Charakter", meinte Mitarbeiterin Maria Alosery vom Seniorenzentrum. Zu jedem der 24 mitgebrachten Gerichte für das Buffet gehörte ein geschriebenes Rezept, das demnächst im ersten internationalen Nachbarschaftskochbuch nachzulesen sein wird.

"Wir haben eine Nachbarschaft erlebt, wie man sie sich vorstellt", meinte nach der Veranstaltung Maria Alosery. "Einfach sehr harmonisch und hilfsbereit", fügte Kollegin Sylvia Thurban hinzu. Zum Gelingen beigetragen hat die Entscheidung, vor Ort alles anzubieten. "So hatten wir mehr Zeit füreinander", sagt Maria Alosery. Zu den weiteren Stationen zählten das Vluyner Stadtteilbüro Treff 55 und der CVJM an der Lindenstraße.

(sabi)
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