Neukirchen-Vluyn Tourismus-Förderung zeigt Wirkung

Neukirchen-Vluyn · Die Zahl der Übernachtungen in Neukirchen-Vluyn ist 2014 deutlich gestiegen, die Zahl der Ferienwohnungen verdoppelt sich, und Angebote wie historische Ortsführungen und Touren auf die Halde sind sehr erfolgreich.

Die Stadt Neukirchen-Vluyn wird bei Reisenden zunehmend beliebter. Hans-Willi Pergens, Wirtschaftsförderer der Verwaltung, hat die Beherbergungsstatistik für das Jahr 2014 vorliegen: "Wir haben 25 832 Übernachtungen verzeichnet", sagt er. "Das waren im Vergleich zum Jahr davor 7,8 Prozent mehr." Beachten müsse man, dass die Beherbergungsstatistik nur Betriebe mit mehr als zehn Betten oder Stellplätzen aufnehme, die Zahl der Gäste dürfte also noch etwas höher liegen.

Das klingt gut für eine Stadt, die eigentlich kein klassisches Touristenziel ist: kein Meeresstrand, keine hohen Berge und keine Königsresidenz erwarten die Besucher (so reizvoll das Schloss Bloemersheim der Familie von der Leyen auch sein mag). Trotzdem ist es dem Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung offensichtlich gelungen, die Bekanntheit Neukirchen-Vluyns zu steigern, trotz dem Mangel an "klassischen Destinationen", wie Pergens sagt. "Natürlich profitieren wir auch von der Nähe des Messestandortes Düsseldorf." Nicht jeder, der ein Zimmer in Neukirchen-Vluyn bucht, hat es somit auf Erholung und Urlaub abgesehen.

Die Angebote vor Ort sind da. Gerade eben hat am ehemaligen Bahnhof in Neukirchen ein neuer Reisemobilstellplatz eröffnet (die RP berichtete). Hans-Willi Pergens weist darauf hin, dass die Zahl der Hauseigentümer, die Ferienwohnungen vermitteln, sich auf neun verdoppelt habe. "Wir bieten regelmäßig Beratungsgespräche für Bürger an, die Interesse daran zeigen, ebenfalls eine Wohnung anzubieten."

Die Stadt wirbt für ihre touristischen Angebote über die Agentur Niederrhein Tourismus und über die Entwicklungsagentur Wirtschaft (EAW) des Kreises Wesel. Erstere hat ihren Sitz in Viersen und vertritt die niederrheinischen Kreise und Kommunen. Letztere sitzt in Wesel und koordiniert "die touristischen Interessen im Kreis Wesel", kümmert sich um die "Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur" und die "Kooperationsförderung von Anbietern."

Das klingt ein wenig abstrakt. Ganz konkret hat die Stadt in den vergangenen Jahren Veranstaltungen und Touren ins Leben gerufen, die sehr erfolgreich sind. Da ist zum Beispiel die Möglichkeit, mit einem Segway auf die Halde Norddeutschland zu fahren. Überhaupt hat sich die Halde Norddeutschland mittlerweile zu einem viel genutzten Veranstaltungsort entwickelt: das Dong Open Air, die Festivals "Heile Welt" sowie "Heaven & Hill", das am kommenden Wochenende wieder stattfindet, locken ein junges Publikum an, das sonst den beschaulichen Niederrhein wohl eher links liegen lassen würde. Beliebt sind auch die historischen Ortsführungen durch Neukirchen und Vluyn, begleitet von einem Nachtwächter.

Das Märchenfestival rund um die Alte Mühle an der Dong gilt eine Veranstaltung mit bundesweiter Ausstrahlung und soll nach den Vorstellungen der neuen Veranstalter, der Bürgerstiftung, und des Eigentümers des Geländes, Dr. Joachim Bürger, eine der herausragendsten "Marken" für die Stadt werden. Ohne den Einsatz von Privatpersonen und Ehrenamtlern, betont Pergens, könnten viele Veranstaltungen mit touristischer Ausstrahlung nicht stattfinden.

www.neukirchen-vluyn.de

www.niederrhein-tourismus.de

(RP)
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