Neukirchen-Vluyn Von Baumkreisen und Himmelstreppen

Neukirchen-Vluyn · Im kommenden Hauptausschuss wird die Politik über das Marketing der Stadt beraten. Die Verwaltung hat eine Vorlage erarbeitet, in der sie die Stärken der Stadt und wichtige Zielgruppen erläutert.

 Die "Himmelstreppe" führt stracks auf die Halde Norddeutschland und ist beliebt bei Wanderern und Freizeitsportlern.

Die "Himmelstreppe" führt stracks auf die Halde Norddeutschland und ist beliebt bei Wanderern und Freizeitsportlern.

Foto: Klaus Dieker

Wie kann die Stadt Neukirchen-Vluyn ihr Marketing weiter verbessern und welche Zielgruppen sprechen Veranstaltungen in der Stadt an? Um diese Fragen geht es in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Die Verwaltung hat dazu eine Vorlage für den Rat erarbeitet. "Das gehört zu den strategischen Zielen", erläutert Frank Grusen vom Stadtmarketing.

In der Vorlage wird unter anderem angegeben, welche Veranstaltung welches Publikum anzieht. Der Vluyner Mai beispielsweise ist eine klassische Veranstaltung für alle Altersgruppen in der Stadt. Das Erntedankfest ziehe vor allem Familien und ältere, traditionsbewusste Menschen an. Das Gewerbeparkfest Neukirchen-Nord wiederum locke potenzielle Kunden der dortigen Betriebe ins Gewerbegebiet und strahle auch ins Ruhrgebiet aus. Diese Zielgruppenbestimmung werden auch für Veranstaltungsreihen wie die Ortsteilführungen oder die Segway-Touren auf die Halde Norddeutschland angegeben.

Überhaupt spielt diese Halde als Alleinstellungsmerkmal von Neukirchen-Vluyn eine wichtige Rolle "als touristische Destination" und "Aushängeschild der Stadt". Die beiden großen Ortsteile mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten ließen sich ebenfalls gut "vermarkten", heißt es in der Vorlage.

Weitere Alleinstellungsmerkmale, die genannt werden, sind die gute Anbindung an die Autobahnen 40 und 57, international tätige Unternehmen und das Breitband-Internet. Zudem böten die künftigen Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg große Entwicklungschancen. Was der Stadt noch eigenen Charakter gebe, seien die Position an der Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein und die Nähe des Campus Kamp-Lintfort. Ein Lob gilt auch dem reichen Vereinsleben vor Ort.

Frank Grusen hat - im Wechsel mit Kollegin Sabine Wintjes - jüngst auf der Tourismusmesse in Kalkar für das Ziel Neukirchen-Vluyn geworben. "Die Messe war gut besucht", berichtet er. "Wir hatten 20 Prozent mehr Materialien als beim letzten Mal mitgenommen, aber mussten kaum etwas davon wieder mitnehmen." Als Gäste waren auch "Nachtwächter" Peter Pechmann und Heide Schmitt gekommen, die sich um die Ortsteilführungen kümmern. Interessante Gespräche habe es zum Beispiel mit niederländischen Besuchern gegeben, die über die Grafschaft oft wenig wissen und sich vor allem nach Kleve und dem nördlichen Niederrhein orientieren.

"Was richtig gut zieht, ist die Baumkreisroute", sagt Grusen. "Die Menschen sind immer auf der Suche nach neuen Strecken für Radtouren." Diese Route verbindet die Städte Moers, Kamp-Lintfort, Rheinberg und Neukirchen-Vluyn, die gemeinsam den "Landschaftspark Niederrhein" gegründet haben. Die Baumkreisroute ist 42 Kilometer lang - "das ist eine familienfreundliche Distanz", sagt Grusen - und führt unter anderem an der Halde Norddeutschland und dem Pattberg vorüber. Auch das Kloster Kamp und die Innenstadt von Rheinberg liegen an der Strecke. Benannt ist sie übrigens nach einer Idee der Künstlerin Billie Erlenkamp, die 1997 vorgeschlagen hatte, einen "grünen Gürtel" von Bäumen um die Halde Pattberg zu pflanzen.

Mehr über diese Route finden Interessierte unter www.landschaftspark-niederrhein.com.

(s-g)
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