Neukirchen-Vluyn Was das neue Demenzzentrum anbieten will

Neukirchen-Vluyn · Am 4. Juni wird das Demenz-Kompetenzzentrum im Quartier Niederberg eröffnet. Noch im gleichen Monat sollen die ersten Senioren in die Wohngemeinschaften einziehen. Es wird auch eine Tagesbetreuung angeboten, die unter anderem Angehörige entlasten soll.

Im Gespräch vor dem künftigen Demenz-Kompetenzzentrum (von links): Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens, Bürgermeister Harald Lenßen, Alpha-Geschäftsführerin Heike Perszewski, Pflegedienstleiterin Silke Wieland-Römer und gwb-Geschäftsführer Volker Grothoff.

Im Gespräch vor dem künftigen Demenz-Kompetenzzentrum (von links): Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens, Bürgermeister Harald Lenßen, Alpha-Geschäftsführerin Heike Perszewski, Pflegedienstleiterin Silke Wieland-Römer und gwb-Geschäftsführer Volker Grothoff.

Foto: Klaus Dieker

Wohl jeder kennt aus der Verwandtschaft oder dem Bekanntenkreis Schicksale von Menschen, die unter Demenz leiden. Weil der Anteil der Alten an der Gesellschaft wächst, werden Lösungen gesucht, wie man den Betroffenen eine gute Betreuung und den Angehörigen Entlastung bieten kann. Beides soll das neue Demenz-Kompetenzzentrum im Quartier Niederberg tun. Zurzeit wird in dem Gebäude an der Niederrheinallee 185 noch gearbeitet, am Samstag, 4. Juni, dem Nachbarschaftstag in Neukirchen-Vluyn, ist die offizielle Eröffnung. "Im Juni werden schon die ersten sieben Senioren in eine der Wohngemeinschaften einziehen", kündigte Heike Perszewski an, die Geschäftsführerin der Alpha gGmbH. Das Unternehmen aus Duisburg widmet sich der Hauskrankenpflege. Gestern stellte Perszewski gemeinsam mit Silke Wieland-Römer, der Leiterin des Pflegedienstes, und Volker Grothoff, dem Geschäftsführer des Bauträgers "gwb" (Gesellschaft für werthaltiges Bauen) die Räumlichkeiten bei einem Termin mit Bürgermeister Harald Lenßen und Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens vor.

Zwar sind die Räume noch unfertig, aber die Besucher bekamen einen ersten Eindruck, wie die drei Stockwerke genutzt werden sollen. Unten wird ein Tagestreff entstehen. "Hier können die Betroffenen zum Beispiel miteinander kochen", erläuterte Heike Perszewski. Der Treff bietet nicht nur den Demenzkranken Abwechslung, er bietet auch Angehörigen Entlastung, die sich ohne Sorgen und schlechtes Gewissen ein paar freie Stunden machen können. Im zweiten Stockwerk wird der Sozialdienst seine Bleibe finden, der Beratung rund um das Thema Demenz und Pflege anbietet. Im dritten Stock schließlich entstehen drei Wohngemeinschaften für die Erkrankten, zwei für solche im Seniorenalter, eine für Menschen, die schon vergleichsweise jung an Demenz erkranken - auch das gibt es. Die Zimmer können sich die Bewohner individuell einrichten. Andere Bereiche, etwa die Küchen, haben eine Spezialausrüstung, die beispielsweise verhindern soll, dass Herdplatten versehentlich angelassen werden. Statt durch Zahlen werden die einzelnen Stockwerke durch Farben symbolisiert, so können sich die Bewohner beim Fahren mit dem Aufzug besser orientieren. Pro Wohngemeinschaft gibt es zwei Betreuungskräfte am Tag, nachts macht eine Kraft Notdienst. Rund um die Uhr sei also immer jemand da.

"Mit dem Kompetenzzentrum wird das Angebot in unserer Stadt gut ergänzt", sagte Harald Lenßen. "Daher haben wir als Verwaltung das Ganze positiv begleitet." Die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums haben bereits Kontakte im Quartier und darüber hinaus geknüpft, so ist eine Kooperation mit dem Willy-Könen-Seniorenzentrum in Neukirchen vorgesehen. Auch Kontakte zu dem neuen Kindergarten "Sternchen" auf Niederberg gebe es schon. Die Nachbarn reagierten auf die Ansiedlung des Demenz-Kompetenzzentrums bislang positiv, versicherte Heike Perszewski. Sie hofft, dass die Einrichtung ein fester Bestandteil des Lebens in der Siedlung wird.

(s-g)
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