Bilanz der Feuerwehr in Neukirchen-Vluyn "Weniger als ein Viertel sind noch Brände"

Neukirchen-Vluyn · Großfeuer und schwere Unfälle haben Neukirchen-Vluyn im vergangenen Jahr verschont. Das zeigt der Bericht der Freiwilligen Feuerwehr. Die Zahl der Mitglieder sank leicht. Doch Wehrleiter Lutz Reimann rechnet mit steigenden Zahlen.

Bilanz der Feuerwehr in Neukirchen-Vluyn: "Weniger als ein Viertel sind noch Brände"
Foto: Klaus Dieker

Ein Jahr, das zum Glück fast ohne dramatische Brände ablief, hat die Feuerwehr Neukirchen-Vluyn im Zeitraum von November 2016 bis November 2017 erlebt. Dieser Monat ist stets die Marke für den Rückblick auf die Einsätze, die Mitgliederentwicklung und andere Fakten aus dem abgelaufenen Jahr. Der Bericht wurde nun bei der Wehrversammlung veröffentlicht.

Demnach sind die Feuerwehrleute im genannten Zeitraum zu 166 Einsätzen ausgerückt, etwas weniger als im vergangenen Jahr mit 174 Einsätzen. Prozentual entfiel der größte Anteil auf Unglücksfälle und technische Hilfeleistungen (45 Prozent), gefolgt von Kleinbränden (24 Prozent). Ein besonderer Einsatz erwartete die Löschzüge am 3. Mai, als an der Hochstraße 34 in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer ausbrach. Die Flammen griffen auf den Dachbereich über, durch herabfallendes Brandgut und abtropfende Isolierung brannten Gartenmöbel auf der Terrasse im Erdgeschoss. Zwei Drehleitern waren an diesem Tag im Einsatz.

"Das Jahr war eher ruhig", resümiert Wehrleiter Lutz Reimann. Ein Trend setze sich fort: "Die eigentlichen Brandeinsätze nehmen inzwischen weniger als ein Viertel ein." Häufiger dagegen müsse die Feuerwehr ausrücken, um hilflosen Personen aus ihrer misslichen Lage zu helfen, was unter "technische Hilfeleistung" firmiert. "Da merken wir auch die demografische Entwicklung", so der Feuerwehr-Chef. Gerade ältere Menschen gerieten oft in Situationen, in denen sie die Retter rufen müssen.

Nach einem Großbrand in Vluyn sah es für viele Einwohner am 31. März aus, als die Feuerwehr mit Blaulicht und großem Aufgebot auf dem Trox-Gelände an der Niederrheinallee erschien. Doch es handelte sich um eine Großübung. 70 Teilnehmer waren beteiligt, das Szenario sah die Rettung von sechs Personen vor einem Feuer im Keller des Bürogebäudes vor. Im September gab es einen weiteren Übungstag mit 57 Teilnehmern in Münster-Handorf. Auch Brandschauen wurden wieder regelmäßig absolviert.

Der Fuhrpark der Neukirchen-Vluyner Feuerwehr ist im vergangenen Jahr durch die Übergabe von zwei Mannschaftstransportwagen ergänzt worden, je einer für die Löschzüge Neukirchen und Vluyn. Hinzu kommt ein zusätzlicher Kommandowagen und zwei Führungsfahrzeuge.

Ein wichtiges Datum für die Feuerwehr in Neukirchen war der 9. September. An diesem Tag gab es den offiziellen Spatenstich für den Neubau des Gerätehauses an der Lindenstraße in Neukirchen. Die Fertigstellung ist für den September 2018 vorgesehen.

Die Zahl der Mitglieder ist zuletzt etwas gesunken. Im vergangen Jahr wurde sie mit 160 beziffert, nun mit 150. "Einige Feuerwehrleute sind in die Ehrenabteilung gewechselt", sagt Lutz Reimann. Und es komme immer mal wieder vor, dass jemand wegen eines Umzuges oder wegen beruflicher Verpflichtungen den Feuerwehrdienst aufgibt. "Wir rechnen aber damit, dass die Zahlen bald steigen werden", sagt der Wehrführer. Möglich mache es ein neues Gesetz: Das Höchstalter für den aktiven Dienst ist von 60 auf 67 Jahre angehoben worden. Diese neue Regelung gilt seit dem Frühjahr, "es wird also noch ein wenig dauern, bis es sich in den Zahlen niederschlägt", meint Reimann. Betrachtet man die Statistik der vergangenen Jahrzehnte, so haben die Blauröcke in Neukirchen-Vluyn deutlich an Zuspruch gewonnen und seit der Jahrtausenwende 30 bis 40 Frauen und Männer hinzugewinnen können. Hinzu kommen die Ehrenabteilung mit 28 Mitgliedern und die Jugendfeuerwehr mit 32 Nachwuchs-Feuerwehrleuten.

(s-g)
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