Neukirchen-Vluyn Werbering will wieder mehr mitreden

Neukirchen-Vluyn · Vorsitzender Gernot Fietze kündigt an, dass künftig das Thema Stadtentwicklung ein Schwerpunkt werden soll.

Der Werbering Neukirchen-Vluyn will sich stärker in die Stadtentwicklung einbringen. Das hat der Vorsitzende Gernot Fietze bei der Jahreshauptversammlung des Vereins angekündigt. "Die anstehende Sanierung im Dorf Neukirchen und die Ansiedlung des Edeka-Marktes bieten wichtige Chancen. Hier möchten wir uns aktiv einbringen und dafür sorgen, dass die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden", erklärte der Rechtsanwalt. Allerdings solle nicht nur das Zentrum von Neukirchen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Auch die Entwicklung an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße müsse beobachtet werden, ebenso die Situation auf Niederberg. "Für uns ist es wichtig, die bestehenden Stadtteile mit ihrer Versorgungsfunktion für die Menschen zu erhalten. Diese Aufgaben müssen sich in den Plänen zur Stadtentwicklung wiederfinden."

Klingt hier zwischen den Zeilen etwa Kritik an manchen Entscheidungen der Stadt an? So weit möchte Markus Meyer, Geschäftsführer des Werberings und CDU-Ratsherr, nicht gehen. Er formuliert es lieber positiv: "Wir möchten unsere Ideen und Wünsche wieder mehr einbringen." Von beiden Seiten müsse die Kommunikation besser gepflegt werden. Dann hätte man sich vielleicht, so Meyer, rechtzeitig über die Baustelle auf der Andreas-Bräm-Straße ausgetauscht, die den Händlern dort das Weihnachtsgeschäft zu vermiesen droht.

Die Haltung des Werberings zum geplanten Nahversorger auf Niederberg bleibt unverändert: ja zu dem Projekt an sich, aber nein zu einer riesigen Verkaufsfläche. Das könne die Geschäfte in Vluyn und Neukirchen schädigen. "Man sollte die Leute nicht aus den Zentren hinauslocken", meint Meyer. "Die Läden haben heute sowieso durch das Internet eine große Konkurrenz bekommen." Erfreut zeigte sich der Werbering-Vorstand über das neue Einzelhandelsgutachten. "Damit bekommen wir eine Übersicht der aktuellen Lage anstatt Zahlen, die sich auf die Situation vor zehn Jahren beziehen."

Dass der Werbering sich nun mehr um die Stadtentwicklung kümmern wird, sei auch möglich, weil die Stadtmarketingfeste mit der Veranstaltungsagentur Gaudium realisiert werden. Dadurch wird dem Werbering der Rücken frei gehalten. Nach anfänglicher Skepsis seien die ersten Erfahrungen nach dem Herbstfest in Neukirchen und dem Vluyner Martinsmarkt gut: "Die Veranstaltungen behalten ihren Charakter, profitieren zugleich aber von den Möglichkeiten der Agentur", heißt es in der Mitteilung des Werberings.

Positiv sieht man den Aufbau von Freifunk-Hotspots. Dies ermöglicht Bürgern beim Einkauf die kostenlose Internetnutzung mit ihren Mobilgeräten. Ein Mitglied der ehrenamtlichen Freifunk-Gruppe NV erläuterte in der Versammlung Technik und Rahmenbedingungen - denn die Infrastruktur muss von Privatleuten, Geschäften und Organisationen angeschafft und betrieben werden.

(s-g)
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