Neukirchen-Vluyn Werden die Interessen des JSG nicht beachtet?

Neukirchen-Vluyn · Die Schulleiterin kritisiert die Pläne für die künftige Raumverteilung im Schulzentrum. Zu wenig Platz für die Oberstufe steht zur Verfügung.

 Dr. Susanne Marten-Cleef ist Schulleiterin des Stursberg-Gymnasiums. Sie macht sich Sorgen über die Pläne für die künftige Raumverteilung.

Dr. Susanne Marten-Cleef ist Schulleiterin des Stursberg-Gymnasiums. Sie macht sich Sorgen über die Pläne für die künftige Raumverteilung.

Foto: Dieker

Die Unstimmigkeiten über das künftige Raumkonzept für das Schulzentrum Neukirchen-Vluyn beschäftigen zurzeit den Lenkungskreis, in dem unter anderem Politik, Verwaltung und Schulvertreter sitzen. Die Leiterin des Julius-Stursberg-Gymnasiums, Dr. Susanne Marten-Cleef, übt Kritik an den bisherigen Planungen und wirft der Verwaltung vor, die Bedürfnisse des JSG zu wenig berücksichtigt zu haben. Das heiße jedoch nicht, dass man gegen die kommende Gesamtschule sei.

Das Schulzentrum steht vor einer logistischen Herausforderung. Realschule und Hauptschule werden nach und nach in eine neue Gesamtschule umgewandelt. Eine neue Mensa wird entstehen. Die Interessen der beiden Schulen, die am Ende übrig bleiben werden - Gymnasium und Gesamtschule - müssen abgewogen werden.

Das jedoch, meint Marten-Cleef, sei bislang nicht wirklich passiert. Stattdessen würden Kapazitäten des Gymnasiums beschnitten. "Die Anzahl der Räume ist zu gering, die Oberstufe findet zu wenig Platz", fasst die Schulleiterin das Problem zusammen. Elf Räume sind nun vorgesehen, doch eigentlich bräuchte es 18, argumentiert sie. Jene Schüler, die keinen Klassenraum hätten, müssten dann als "Wanderklassen" von einem Raum zum anderen pilgern. Das findet Marten-Cleef pädagogisch höchst zweifelhaft. Damit nicht genug: Von zwölf naturwissenschaftlichen Räumen erhalte das JSG nur sechs, völlig weg fielen die Klausurräume.

Kritik an der Verwaltung übt sie nicht zuletzt, weil aus ihrer Sicht die Meinung der Schulkonferenz nicht ausreichend berücksichtigt worden sei. "Im Jahr 2011 gab es bereits eine Machbarkeitsstudie, gegen die wir Einwände erhoben hatten", erzählt sie. Im vergangenen Jahr seien diese Pläne jedoch wieder aus der Schublade hervorgeholt worden. "Unsere Einwände im Lenkungskreis wurden nicht protokolliert", berichtet sie weiter. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Standort der Mensa, für die das Gymnasium ebenfalls Platz schaffen muss. Acht Räume gingen so verloren, sagt die Schulleiterin. Eine zentrale Toilettenanlage soll entstehen, was ihrer Meinung nach zu chaotischen Schülerströmen führen wird. Zudem hegt sie den Verdacht, dass die Stadt vor Ort ein drittes Veranstaltungszentrum installieren möchte.

Die Verwaltung hält diese Kritik für nicht gerechtfertigt. Stadtsprecher Frank Grusen widerspricht der Darstellung, die Vertreter des Gymnasiums seien nicht ausreichend an den Entscheidungsprozessen beteiligt gewesen: "Das JSG war immer beteiligt, sogar über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus." Lehrer und Eltern seien umfassend informiert worden. "Es ist auch weiterhin geplant, alle Beteiligten an dem Prozess teilhaben zu lassen", versichert Grusen. Auch ein neues "Veranstaltungszentrum" sei definitiv nicht geplant. Ziel sei es lediglich, das Pädagogische Zentrum wieder in den früheren Zustand zu versetzen, der auch größere Veranstaltungen und Konzerte möglich machte.

(RP)
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