Neukirchen-Vluyn Werkstattkonzerte mit den Stadtpfeifern

Neukirchen-Vluyn · Die Tischlereien Dieter Stein Holz Design und Kassel GmbH in Neukirchen-Vluyn öffnen am Freitag, 6. November, ihre Türe für die Öffentlichkeit und laden zu einer besonderen Veranstaltung ein: "Grauzone", so lautet das Konzertprogramm, das Dieter Stein den Besuchern präsentieren möchte. Bereits zum fünften Male öffnen die Tischlereien ihre Werkstatt und leistet einen Beitrag zum kulturellen Angebot der Region.

In diesem Jahr ist der Duisburger Komponist, Organist und Pianist Hans-Joachim Heßler mit seinem Programm "The Stadtpfeiffers" zu Gast. In fantastischer Weise entwickelt er in Anlehnung an die Stadtpfeifer des Niederrheins vom 14. bis ins 16. Jahrhundert eine Musik für Klavier, Blockflöte/Oboe und Schlagzeug. Seine Sekundanten sind die Flötistin Petra Naethbohm und Drummer Oliver Birk. Wer waren jene Spielleute des jülischen und klevischen Hofes? Welche Musik haben die Pfeifer der Städte Moers, Werl, Wesel und Xanten gemacht? Wer war jener Meister Wilhelm, welcher im 14. Jahrhundert wahrscheinlich über 30 Jahre lang in Duisburg wirkte und immer wieder von anderen Städten als Gastmusiker eingeladen wurde? Wie mag sich der "Turmbläser" Liefappel wohl gefühlt haben, als er im Jahre 1467 mitverantwortlich für das Abbrennen des Salvatorturmes war, weil er eingeschlafen war und so die Bürger Duisburgs nicht rechtzeitig warnen konnten? Heßler konfrontiert die Musik des späten Mittelalters und der Renaissance nicht auch mit heutiger Musik konfrontieren. Mit der Frage: "Was für eine Musik machen die 'Stadtpfeifer' heute?", stellt er sich quasi selbst in die jahrhundertealte Tradition der Stadtmusiker.

Der Medien- und Konzeptkünstler Wolfram Lakaszus interessiert sich für das Thema Interaktion. Um der Sache nachzugehen, erstellt er interaktive Objekte und inszeniert interaktive Zonen. Beispiele sind die Klanginstallationen Tonzone 1 und Tonzone 2 im Rahmen des 2. Duisburger Platzhirsch-Festivals 2014. Obwohl er vorgibt, selber keine Musik zu hören, ist er mitunter doch der Verantwortliche für voluminöse schräge Klangereignisse. Mit dabei ist außerdem Max Hytrek. Er studiert Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Seit zwei Jahren fotografiert er ausschließlich mit der Technik der Silberfotografie. Der analoge Entstehungsprozess der Fotografie durch die selbstständige Verarbeitung der Filme ist ihm sehr wichtig, um jeden Aspekt bei der Entstehung selbst zu entscheiden.

Adresse: Oderstraße 9, Neukirchen-Vluyn, Einlass: 19.30 Uhr.

(RP)
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