Neukirchen-Vluyn Wie steht's mit der Religion in der Literatur?

Neukirchen-Vluyn · In der Reihe "Horizonte himmelwärts" ging es im Projektzimmer um Bücher zum Thema Glauben.

Die literarische Reihe "Horizonte himmelwärts" neigt sich dem Ende. An den unterschiedlichsten Orten am Niederrhein haben Autoren, Akteure wie auch Musiker die gegenwärtige Literatur im Blick. Sie gingen ein Jahr lang für das kulturgeschichtliche Museumsnetzwerk Niederrhein erstmals auf die Suche nach dem lebendigen Geist des religiösen Lebens, fragten nach Philosophie, Glauben, Konfession und der Auseinandersetzung mit der Bibel.

Die Initiatorin ist Dr. Rita Mielke, die im Neukirchener Projektzimmer auf der Hochstraße zu Gast war. Ihrem Publikum bot sie eine Reise unter verschiedenen Themenschwerpunkten an, die zwischen Himmel und Hölle liegen. 13 Autoren und ihre Bücher hatte sie im Gepäck. Darin ist die Rede von Glaubenssuchern, Zweiflern, Abtrünnigen und solchen, die den Geschichten-Schatz der Bibel hoch halten. Bertolt Brecht bezeichnete die Bibel als sein liebstes Buch. Der Stellenwert von Religion sei heute "stark rückläufig" und lenke den Blick eher auf die konfessionelle Bindung mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen. Patchwork-Glauben als multikulturelle Richtung sei heute mit ein bisschen Buddhismus, ein bisschen Christentum und ein bisschen Judentum angesagt.

Ähnlich ist die Literatur aufgestellt, die vom Klosterkrimi über einzelne religiöse Lichtgestalten reicht. 13 Autoren und ihre Bücher hatte Rita Mielke nach vier Kriterien eingeordnet. Dem einen dient die Bibel als Inspirationsquelle, wie der Autorin Eva Zeller mit ihrem Buch "Das unverschämte Glück". Die zweite Gruppe steht unter dem Aspekt, "Wer, wenn nicht sie". Dieter Wellershoff mit "Der Himmel ist kein Ort" sind dort zu finden wie eben auch Hermann Schulz, der als Sohn eines Missionars in Neukirchen lebte und später dort eine Buchhändlerlehre machte. Sein Buch "Die Nacht von Dar es Salaam" stellte Mielke vor. Um den Gott der Kindheit dreht sich die dritte Gruppe und findet mit Christoph Peters "Wir in Kahlenbeck" oder "Die Hochzeit der Chani Kaufmann" von Eve Harris ihre Vertreter. Die vierte Kategorie befasst sich mit fragwürdigen extremistischen Ausrichtungen, die im Fundamentalismus ihre religiöse Verankerung haben. So das Buch von Ian McEwan "Kindeswohl" oder von Ulrich Woelk "Pfingstopfer". Die vorgestellten Bücher sind in der der Neukirchener Buchhandlung erhältlich

(sabi)
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