Neuss 317 Federtiere bei der Kreis-Schau

Neuss · Züchter aus sieben Vereinen bringen ihr Geflügel zum Schönheitswettbewerb.

 Helga Cebulla und Annemarie Lauterbach (r.) mit Sieger-Huhn.

Helga Cebulla und Annemarie Lauterbach (r.) mit Sieger-Huhn.

Foto: woi

Die Mehrzweckhalle in Holzheim wurde jetzt von den Mitgliedern aus sieben Geflügelzuchtvereinen kurzerhand zum Hühnerstall umfunktioniert. Insgesamt 317 Tiere stellten die Züchter dort in Käfigen zur Schau. Sie wurden von fünf Preisrichtern nach Schönheit und Form bewertet. Ausrichter der Kreisgeflügelschau war in diesem Jahr der Neusser Verein "Fauna 1878". Die meisten Teilnehmer präsentierten ihre schönsten Groß- und Zwerghühner, manche stellten den Juroren aber auch Tauben und Wassergeflügel wie Gänse und Enten vor.

Die Preisrichter achteten dabei unter anderem auf die Form des Kamms, der Augen, auf das Gewicht und die Federfarbe sowie auf Feinheiten wie krumme Zehen. "Die schönsten Tiere werden mit Medaillen ausgezeichnet", erklärte Hobby-Züchterin und "Fauna"-Kassiererin Annemarie Lauterbach (75). Sie hält seit 50 Jahren Hühner. "Das ist ein Hobby, etwas für Liebhaber. Nur die schönsten Tiere werden weiter gezüchtet." Eine ihrer goldhalsigen, holländischen Zwerghühner konnte bei den Preisrichtern punkten und erhielt mit 97 die volle Punktzahl und eine kreisrunde, goldfarbende Medaille des NRW-Landesverbands der Rasse-Geflügelzüchter.

Insgesamt wurden bei der diesjährigen Kreisgeflügelschau fünf Tiere mit einem "V" für "vorzüglich" bewertet - darunter auch die Taube von Nachwuchs-Züchterin Laura Oldak, einer von insgesamt acht Jugendlichen, die diesmal an der traditionellen Schau teilnahmen.

Viele Besucher verschafften sich am Wochenende einen Eindruck von der außergewöhnlichen Veranstaltung. "Wir halten seit einiger Zeit auch bei uns zuhause Hühner. Wir wollen uns selbst mit Eiern versorgen und auf unnatürliche Stoffe verzichten", erzählte Heinz Koppe aus Lohmar bei Bonn, der mit seiner Frau und seinem Sohn durch die Gänge spazierte.

Sie hielten Ausschau nach der Rasse "Cream Legbar", die - so Familie Koppe - blaue Eier legen soll. Ein Huhn, das grünliche Eier legt, haben sie bereits. "Es ist auf jeden Fall interessant zu sehen, wie viele Unterschiede es bei Geflügel gibt. Aber ich sehe das durchaus kritisch. Wer gibt den Menschen das Recht, Tiere nach ihrem Aussehen zu bewerten? Schließlich haben alle Tiere das Recht darauf zu leben", sagte Sabine Koppe.

(cka)
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