Neuss "Alexius" soll dauerhaft für Flüchtlinge genutzt werden

Neuss · Die Bürgerinitiative "Am Steinacker" fordert in einem offenen Brief an Bürgermeister Reiner Breuer, das ehemalige Alexianer-Krankenhaus zur Unterbringung von Flüchtlingen - im Auftrag des Landes oder kommunal - "komplett zu erhalten". Das soll nach ihrer Ansicht verhindern, dass in der Stadt und damit auch an ihrer Straße weiter dezentral Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden müssen. Darauf wird sich Breuer nicht einlassen (können).

Neuss: "Alexius" soll dauerhaft für Flüchtlinge genutzt werden
Foto: Woitschützke Andreas

Breuer war gestern bei der Bezirksregierung, um zu hören, welche Pläne das Land mit dieser Zentralen Unterbringungseinrichtung über das Jahr 2018 hinaus hat. Sollte diese ZUE frei werden, wäre eine kommunale Nutzung für Breuer vorstellbar. Allerdings käme nur eine überschaubare Personenzahl dafür in Frage. Denn in einer ZUE als Sammelunterkunft des Landes halten sich Flüchtlinge nur kurzfristig auf, während den Kommunen zugewiesene Flüchtlinge dauerhaft untergebracht werden müssen. Dafür hergerichtete Gemeinschaftsunterkünfte müssten ganz anderen Anforderungen genügen. "Wir müssen an dem Konzept der dezentralen Unterbringung festhalten", sagt Breuer. Er weist auch den Eindruck zurück, dass keine Flüchtlinge mehr ins Land und nach Neuss kommen. Das rechnerische Plus, das sich durch Anrechnung der ZUE-Plätze auf die kommunale Zuweisung ergibt, schmolz von über 300 Personen Anfang Juli auf - Stand gestern - 33 zusammen. "Das ist nicht viel", sagt Breuer.

Weil von einst 2000 ZUE-Plätzen in Neuss schon 700 vom Land aufgegeben wurden, stellt sich für ihn die Frage, wie schnell diese Zahl ausgeglichen werden muss. Von der Bezirksregierung empfing Breuer gestern Signale, dass das nicht auf einen Schlag passieren soll. "Wir verhandeln aktuell mit dem Land über eine geregelte Zuweisung", sagt Breuer.

(-nau)
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