Neuss Arbeitplätze sind der Schlüssel zur Integration

Neuss · Beim Neusser Mittelstandsforum wurde über Chancen für Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt diskutiert.

 Andreas Werhahn, Angela Schoofs,Frank Wolters, Stephanie Törkel, Jürgen Pütter und Tom Hegermann (v.l.).

Andreas Werhahn, Angela Schoofs,Frank Wolters, Stephanie Törkel, Jürgen Pütter und Tom Hegermann (v.l.).

Foto: Georg Salzburg

Das Novum hätte nicht besser zur Thematik passen können: Zum ersten Mal nahmen auf dem Podium des Neusser Mittelstandsforums auch Vertreter von Unternehmen Platz, die ihren Standort außerhalb der Quirinusstadt haben. "Es ist einfach ein Thema, das an Stadtgrenzen nicht Halt macht", sagte Bürgermeister Reiner Breuer, der in seiner Begrüßungsrede auf das Ausrufezeichen in dem Motto "Flüchtlinge - Fachkräfte für (über)morgen!" aufmerksam machte. Dennoch gelte es, offene Fragen zu klären, die bei dieser Thematik aufkommen.

Einige dieser Fragen beantwortete Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach, bei einem Vortrag, in dem sie unter anderem erklärte, dass sich ihre Kollegen bei der Arbeitsvermittlung von Flüchtlingen auf Menschen aus Syrien, Eritrea, Irak und Iran konzentrieren, da diese Personen eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben. Ihre Kernaussage im S-Forum der Sparkasse Neuss: Flüchtlinge sind - auch wegen der vielen unbesetzten Stellen in manchen Berufen - eine Chance für Deutschland. "Wenn wir in Zukunft mal einen Klempner brauchen - müssen wir es dann selber machen?", fragte sie ob des hohen Bedarfs an Fachkräften.

Neben Schoofs nahmen Jürgen Pütter, Direktor des Rheinhotels "Vier Jahreszeiten" in Meerbusch, Stephanie Törkel von der Grevenbroicher Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, Johann-Andreas Werhahn von der Unternehmerinitiative "Kompass D" und WDR5-Moderator Tom Hegermann auf dem Podium Platz. Unisono betonten die Gäste, dass man mit Theorie nicht weiterkommt, sondern anpacken müsse. "Wir befinden uns ein Stück weit im Abenteuerland", sagte Werhahn. Die Erfahrung teilt Stephanie Tölkel: "Flüchtlinge stehen nicht mit Bewerbungsmappe vor der Tür, da muss man viele Dinge ausprobieren." Bei der Integration werde besonders auf das Erlernen der deutschen Sprache geachtet. "Ohne geht es nicht, aber das funktioniert nicht von heute auf morgen", sagte Schoofs. Ginge es nach Jürgen Pütter, würde er sofort zwei Flüchtlinge einstellen. "Wir suchen dringend zwei Zimmermädchen", sagte der Hoteldirektor.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort