Serie Der Ehrenamtler Auch mit 80 Jahren noch unermüdlich im Einsatz

Neuss · Theo Esser ist an vielen Stellen für seine Heimat engagiert - im Brauchtum ebenso wie bei Wallfahrten und als Fahrer des Bürgerbusses.

 Theo Esser engagiert sich mit seinen 80 Jahren bei Wallfahrten ebenso wie als Bürgerbus-Fahrer. Und er hat noch nie woanders gelebt als in seinem Elternhaus "Steinforth 20".

Theo Esser engagiert sich mit seinen 80 Jahren bei Wallfahrten ebenso wie als Bürgerbus-Fahrer. Und er hat noch nie woanders gelebt als in seinem Elternhaus "Steinforth 20".

Foto: L. Berns

Steinforth-Rubbelrath Sie können kaum alle abschließend aufgezählt werden, die Ehrenämter, die Theo Esser bereits ausgeübt hat. Dass er immer noch ehrenamtlich aktiv und voller Ideen ist, ist so selbstverständlich nicht: Schließlich ist der Ur-Steinforther im Juli 80 Jahre alt geworden.

Beständigkeit spielt in seinem Leben eine große Rolle. Zwei Beispiele: Theo Esser wurde vor 80 Jahren in seinem Elternhaus "Steinforth 20" geboren, und er hat noch nie woanders gewohnt. Und er holt einen alten Werbeprospekt der Friesen-Insel Langeoog hervor, auf dem steht: "Die Insel für"s Leben." Esser hat mit seiner Frau dort rund 40 Jahre lang Urlaub gemacht. Mal tief durchatmen, Abstand gewinnen vom Alltag, das tut auch einem extrem heimatverbundenen Menschen gut.

Theo Esser war langestellvertretender Vorsitzender und dann Vorsitzender des Kirchenchors, in der Bruderschaft brachte er es bis zum Brudermeister. Das ist Schnee von gestern. Erstaunlich dagegen, dass der Ehrenamtler immer noch Bürgerbus-Fahrer ist. Etwaige Angst, bei ihm einzusteigen, ist unnötig: "Ich war vor kurzem zusammen mit 20 anderen als Ältester beim Sehtest und hatte das beste Ergebnis", freut sich der Handwerker, der auch am Schreibtisch eine gute Figur abgibt. Dort entstanden wichtige Beiträge zum Buch "850 Jahre Steinforth-Rubbelrath": "Ich habe für dieses Buch etliche Texte geschrieben und darüber hinaus andere Autoren mit Informationen versorgt", sagt Esser.

Eine seiner Ideen war es, dass die Schützen die alte Schule in Steinforth-Rubbelrath übernehmen und eigenverantwortlich verwalten: "Das war eine Premiere in Korschenbroich", erinnert Esser sich.

Engagiert und beständig ist Theo Esser auch bei anderem: Rund 45 Mal ist er schon nach Trier gepilgert. Die Sankt-Matthias-Bruderschaft Glehn will ihr Angebot an Wallfahrten ausbauen, deshalb bereiten Franz Münch und er nun eine jährliche Seniorenwallfahrt vor. Wobei "Seniorenwallfahrt", wenn es nach ihm ging, nur ein Arbeitstitel ist. Angesprochen werden sollen auch jüngere Leute - nicht, weil sie "fußkrank" sind, sondern weil sie nicht so viel Zeit zur Verfügung haben. "Der Probelauf mit sechs Personen startet demnächst, 2017 soll es dann losgehen. Wir werden an drei Tagen jeweils 20 Kilometer gehen", erklärt Esser. "Kurze Wallfahrt", wäre eine mögliche Bezeichnung. Oder"leichte Wallfahrt".

Leicht ist auf jeden Fall das Kreuz, das während des Pilgerns getragen wird - der vielseitige und findige Handwerker hat das Marienkreuz seiner Mutter auf einer ultraleichten Gardinenstange befestigt. Franz Münch und Heinz-Peter Müllejans werden sich um die Morgen- und Abendgebete kümmern.

Theo Esser läuft auch zu Bestform auf, wenn es um das Thema "Flüchtlinge" geht. Der gläubige Katholik und CDU-Mann ist auf der "Das-schaffen-wir-Linie" und nimmt auch die Mahnung von Papst Franziskus ernst, sich der Flüchtlinge anzunehmen. Seinen 20 Jahre alten Peugeot-Transporter stellt er zur Verfügung, wenn etwas für die Menschen aus Syrien und anderen Ländern herbeigeschafft werden muss.

(NGZ)
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