Neuss Auf der Suche nach dem Kirmeshit

Neuss · Rockballaden, Gassenhauer, Chorgesang - 45 Kompositionen stehen beim von Schützenkönig Gerd Philipp Sassenrath und seiner Ehefrau Stefanie ausgelobten Wettbewerb zur Auswahl.

NEUSS (abu) Der Rapper MaximNoise macht aus der Liebe zu seiner Heimatstadt kein Hehl. Ab sofort ist sein neues Musikvideo "Immer wieder Neuss" auf YouTube zu sehen, innerhalb der ersten 24 Stunden hatte es bereits mehr als 9000 Klicks. Das Lied ist nicht nur eine Liebeserklärung: Mit dem Song nimmt MaximNoise an dem von Schützenkönig Gerd Philipp Sassenrath und Ehefrau Stefanie ausgelobten Musikwettbewerb teil - und ist damit in ziemlich guter Gesellschaft.

Insgesamt 45 Titel stehen zur Auswahl auf der Suche nach dem Kirmeshit. Manche Musiker sind gleich mit mehreren Kompositionen ins Rennen gegangen. Die Further Engel, Christoph Paul Hartmann und Friedel Müntnich zum Beispiel haben nicht nur einen Beitrag eingereicht. Und natürlich tummeln sich unter den Wettbewerbsteilnehmern jede Menge bekannte Schützen- und Neuss-Fans, die den Höhepunkt des Jahres - die Kirmes - mit ihrer Komposition bereichern möchten.

Jetzt kommt's auf die Neusser an. Bis Freitag, 29. Juli, 23.59 Uhr, können sie auf der Internetseite gerdphilipp.de/musikwettbewerb abstimmen. Hinzu kommt ein Jury-Preis - in der Jury sitzen Sängerin Daniela Colmorgen, Erfolgs-Musikproduzent Dieter Falk, Band-Leader Ralf Bienioschek und Schützenkönigin Stefanie Sassenrath. Publikums- und Jurypreis sind mit jeweils 1000 Euro dotiert. Die Gewinner werden am Samstag, 30.

Juli, bei NEWS 89.4 bekanntgegeben. Die Songs aber sind schon jetzt das große Thema in der Quirinus-Stadt. In den sozialen Netzwerken und an den Stammtischen wird eifrig diskutiert, wer denn zu den Favoriten gehört und wem Chancen eingeräumt werden. Ein kleines bisschen wirkt das Ganze, als richteten die Neusser gerade ihren ganz lokalen "Eurovision Song Contest" aus - eine Art "Quirinus Song Contest", der schon mal richtig Lust aufs Schützenfest macht.

Denn das, was alle Teilnehmerbeiträge - so unterschiedlich sie musikalisch sein mögen - verbindet, ist der Heimatgedanke und wirkt einend. Und das ist ja das Schöne an Musik: Sie bringt die Menschen zusammen. Es gibt Hip-Hop (MaximNoise) und Rockballaden wie "Heiliger Quirin", in der Lokalmatador Ötte von Freundschaft, Kameradschaft und Zuhause singt ("Nur hier kann ich wirklich ich sein - und ganz oben in der Ferne wacht der Heilige Quirin, ja das ist meine Heimat, dat is Nüss am Rhing").

Es gibt zum Mitsingen animierende Gassenhauer wie "Mit Herz und Lust" von "Pack mers" oder "Nüsser Heimwieh" von "Die Ritter von de Ritterstroß". Im Grunde gibt es kaum etwas, das es nicht im Wettbewerb gibt: Die Further Engel erinnern mit "Das schönste Wochenende" an die Neue Deutsche Welle, Cornelius Bebber sinniert in "Du bös Nüss" genauso einfühlsam wie manche Kölner Kapelle über Karneval, und es gibt Teilnehmer, die sehr unterschiedliche Beiträge zum Wettbewerb beisteuern und damit die ganze Bandbreite des Heimatgefühls abdecken.

Horst Hanrath zum Beispiel schrieb die Musik zum Gassenhauer "Kermes es wie'r do" von SCHAVU (Text: Heinz Gilges), und er lieferte Text und Musik zu dem von den Neusser Grenadiersängern in Chorfassung von Hans Clemens eingereichten "Zoch zoch Hurra" - mit Zeilen wie "Hütt do fiere mer Schötzefest no alder Väter Art, mer komme all zosamme, hütt jött et Prumetaat, de Fässer wede rinjeholt, et Zelt is opjebaut, Quirinus hängt de Fahn erut ond alle singe laut: Zoch zoch Hurra".

Genau dieser Abwechslungsreichtum aber, der bunte Mix aus Musikstilen und die facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Schützenfest und dem Heimatgefühl, ist vielleicht eine der großen Stärken des Wettbewerbs. Der "Quirinus Song Contest" zeigt, wie einend das Schützenwesen in Neuss wirkt - über Grenzen und Barrieren hinweg geht es um Zusammenhalt, Zusammengehörigkeit und das Besinnen auf Tradition. In den 45 Wettbewerbsbeiträgen finden sich zahlreiche Zeilen, die das auf den Punkt bringen.

Wer sich dem Neusser Heimatgefühl annähern möchte, ist daher gut beraten, sich die Texte zu den Wettbewerbsbeiträgen durchzulesen - fast alle sind auf der von Schützenkönig Gerd Philipp Sassenrath eingerichteten Internetseite zu finden. 45 Kompositionen stehen also zur Auswahl. Die Neusser haben die Qual der Wahl, welchem Titel sie zum Sieg verhelfen. Sicher ist jetzt schon: Es sind einige Beiträge dabei, die ganz sicher rund um die Kirmestage auf der einen oder anderen Schützenparty angestimmt werden, wenn es darum geht, den Ort zu feiern, der all das überhaupt erst möglich macht: Neuss, die Stadt des Quirinus-Münsters - kurzum: die Heimat.

(NGZ)
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