Neuss Azubis werden dringend gesucht

Neuss · Unternehmen werben bei der Initiative "Check-In Berufswelt" aktiv um Schüler.

 Lara Jacobi und Mimount Dahman waren bei der Caritas.

Lara Jacobi und Mimount Dahman waren bei der Caritas.

Foto: woi

Der demografische Wandel setzt die Neusser Unternehmen immer stärker unter Druck: Viele Mitarbeiter gehen in Rente und müssen durch qualifizierte Fachkräfte ersetzt werden, Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Eine der Maßnahmen, mit denen die Firmen nach dem Fachkräfte-Nachwuchs von morgen suchen, ist die Initiative "Check-In Berufswelt".

Dabei öffneten am Donnerstag 20 Unternehmen, Hochschulen und Verwaltungseinrichtungen in Neuss ihre Türen, damit sich Schüler vor Ort über Ausbildungs- und Studienangebote informieren konnten. Die Jugendlichen konnten zwischen 13 und 17 Uhr die Betriebe, die selber ausbilden, besichtigen und dort mit den Auszubildenden sprechen. Die Idee dabei ist, dass die Azubis die Fragen der Schüler am besten beantworten können, weil sie selbst in deren Lage waren.

Dieses Angebot nutzte zum Beispiel Mimount Dahman, die sich über die Arbeit des Caritasverbandes informierte. "So kann ich mir gleich mehrere Berufe anschauen", sagt die 20-jährige Neusserin, die das Leo-Statz-Berufskolleg in Düsseldorf besucht und einen Ausbildungsplatz sucht. Denn die Caritas bietet Ausbildungsberufe in der Altenpflege, Hauswirtschaft und im Büromanagement sowie als Erzieher an. Vor allem Altenpfleger und Erzieher werden gesucht, erzählt Petra Hesse-Großmann von der Caritas. Die 16-jährige Lara Jacobi hat dagegen noch Zeit. Erst einmal will sie ihr Abitur am Erasmus-Gymnasium machen, aber danach kann sie sich ein Studium der sozialen Arbeit vorstellen. "Bei der Initiative geht es auch darum, präsent zu sein", erklärt Hesse-Großmann.

Allerdings könnte die Resonanz der Schüler größer sein, sagt Frank Wolters vom Amt für Wirtschaftsförderung, das die IHK Mittlerer Niederrhein bei der Initiative unterstützt. In der Tat kamen wenige Schüler in die Räume der Caritas. Die Jugendlichen seien eine schwierige Zielgruppe, und die Schulen böten selber Info-Veranstaltungen an, gibt Hesse-Großmann zu Bedenken. "Wir müssen es einfach probieren", sagt Wolters. Denn der demografische Wandel kommt auf jeden Fall.

(NGZ)
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