Neuss Baubeginn für Kita an der Langen Hecke

Neuss · Bereits im Spätsommer soll die fünfgruppige Einrichtung in Trägerschaft der Awo an den Start gehen. Dann ziehen je zwei Gruppen der Kindergarten-Provisorien "Die Daimlerstraße" und "Die Weltentdecker" in den Festbau ein.

 Die Kinder der Kita "Die Daimlerstraße" freuen sich schon jetzt auf die neuen Räume, die an der Langen Hecke entstehen - auch wenn davon derzeit noch wenig zu sehen ist. Im Sommer soll aber alles fertig sein.

Die Kinder der Kita "Die Daimlerstraße" freuen sich schon jetzt auf die neuen Räume, die an der Langen Hecke entstehen - auch wenn davon derzeit noch wenig zu sehen ist. Im Sommer soll aber alles fertig sein.

Foto: A. Woitschützke

Noch ist jenseits des Bauzauns nicht allzu viel zu sehen: ein Loch im Boden, ein Fahrzeug, ein paar Arbeitsmaterialien. Doch in wenigen Tagen erfolgt der offizielle erste Spatenstich für die neue Kindertagesstätte an der Ecke Lange Hecke und Feldstraße. Und wenn die Zwei- bis Sechsjährigen der Kita "Die Daimlerstraße" mit ihren Erzieherinnen in ein paar Wochen erneut an der Baustelle vorbeispazieren, werden sie staunen. Denn die fünfgruppige Einrichtung wird aus vorproduzierten Teilen als Ständerbau errichtet. Das verkürzt die Bauzeit, und das ist auch gut so, denn die neue Kita soll bereits im Spätsommer in Betrieb gehen.

Dann werden beide Gruppen der Kita "Die Daimlerstraße" sowie zwei der insgesamt vier Gruppen der Kita "Die Weltentdecker" (Kaarster Straße) dorthin umziehen. War ursprünglich geplant, dass beide Provisorien in dem nun errichteten Festbau zusammengeführt werden, so wird der Träger der Einrichtungen, die Awo (Arbeiterwohlfahrt), die Kita "Die Weltentdecker" nun nach aktuellem Stand fortführen.

Eigentlich ist die Versorgung mit Betreuungsplätzen im Neusser Norden recht gut. Dass die Stadt dennoch gleich mehrere neue Einrichtungen auf der Furth plant - wie etwa eine sechsgruppige Kita an der Freiheitsstraße und einen weiteren Neubau an der Römerstraße, der 2016 fertig sein soll - hat laut dem städtischen Beigeordneten Stefan Hahn mehrere Gründe: So muss die übliche Gruppengröße von 25 auf 20 Kinder reduziert werden, wenn inklusive Plätze angeboten werden, also ein Kind mit Behinderung aufgenommen wird. "Wir möchten zudem mit zusätzlichen Kitaplätzen flexibel genug sein, jenen Familien einen Platz anbieten zu können, die im Laufe eines Kindergartenjahres zuziehen", erklärt der Sozialdezernent. Schließlich sei die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren so gestiegen, dass der Rat die Versorgungsquote von 43 Prozent auf 75 Prozent heraufgesetzt hat. Das ist auch der Grund, so Hahn, warum die provisorische Kita "Die Weltentdecker", auf dem Pausenhof der früheren Heinrich-Böll-Hauptschule an der Kaarster Straße vorerst bestehen bleibt. "Ob auch die provisorische Kita an der Daimlerstraße beibehalten wird, muss sich zeigen", sagt Hahn.

Gut hundert Plätze, darunter auch inklusive Plätze, wird die zweigeschossige Kita an der Langen Hecke bereithalten, berichtet Awo-Geschäftsführer Bülent Öztas. Jeder der fünf Gruppen stehen rund 185 Quadratmeter Fläche in Gruppen- und Nebenräumen zur Verfügung. Auf dem etwa 1000 Quadratmeter großen Außengelände, das barrierefrei vom Gebäude aus zu erreichen ist, sollen ein eigener Spielbereich für die ganz Kleinen mit speziellen Spielgeräten sowie für die Drei- bis Sechsjährigen Wasserspielplatz, Balanceparcours und Abenteuerspielplatz Raum finden. Einen Namen besitzt die neue Einrichtung, die auch ein Kinderparlament haben soll, noch nicht. Den möchte Bülent Öztas gemeinsam mit Kinder und Eltern finden.

Bei der Politik stößt der Neubau auf Zustimmung. "Wir sind immer für den Ausbau von Kitas, damit Eltern ihre Kinder gut betreut wissen und so Familie und Berufstätigkeit miteinander vereinbaren können", sagt der Stadtverordnete Heinrich Thiel, Vorsitzender der SPD in der Nordstadt. Er plädiert für weitere Einrichtungen, da Eltern gegenüber den Kommunen ihren Anspruch auf einen Betreuungsplatz für ihr Kind geltend machen können. Den Besuch einer Kita hält Thiel zudem unter dem Aspekt der Integration für einen "guten Anfang". Auch Monika Mertens-Marl, Vorsitzende der CDU-Nordstadtkonferenz, begrüßt den Neubau. "Unser Stadtteil, der mit rund 40 000 Einwohnern ja beinahe die Größe einer kleinen Stadt hat, wächst weiter. Entsprechend werden Tagesplätze benötigt", sagt die Ratsfrau. "Die Nordstadt ist bunt und vielfältig, ein junger Stadtteil, der sich weiterentwickelt."

(NGZ)
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