Serie Jung, Engagiert, Politisch Bei Sitzungen fühlt er sich sehr jung

Neuss · René Thönnißen ist Geschäftsführer der Fraktion von AfD und Zentrum

 René Thönnißen (Zentrum) möchte Politik für Familien machen.

René Thönnißen (Zentrum) möchte Politik für Familien machen.

Foto: ATI

Kaarst (bab) Vor fünf Jahren kam er der Liebe wegen von Mönchengladbach nach Kaarst, trat in die Zentrumspartei ein, zog sich zwischenzeitlich zurück und will jetzt als Geschäftsführer der neugegründeten Fraktion aus Alternative für Deutschland (AfD) und Zentrum wieder kommunalpolitisch durchstarten: René Thönnißen, der seit einem halben Jahr beim Neusser Friedhofsamt arbeitet, ist mit 33 Jahren der jüngste Politiker dieser neuen Fraktion.

Als Nachwuchspolitiker will er vor allem in den Bereichen Planung, Verkehr und Familien etwas bewegen. Neuerdings ist er aber lediglich stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss. Bis zur Ratssitzung Mitte Juni, bei der einige Ausschüsse neu besetzt worden sind, "war ich noch Mitglied im Planungs- und Verkehrsausschuss", so Thönnißen. Die Themen dort hätten ihn besonders interessiert. "Als Straßenwärter kenne ich fast die gesamte Straßenverkehrsordnung auswendig", erzählt er. Vom Grünschnitt über Straßenreinigung bis hin zur Betreuung von Fremdfirmen habe er die unterschiedlichsten Bereiche während seiner Ausbildung bei Straßen NRW kennengelernt.

"Wenn ich mit dem Kinderwagen unterwegs bin, fallen mir viele Sachen auf", so Thönnißen. Nicht abgeschrägte Bürgersteige sowie Spielplätze, die in schlechtem Zustand oder nur für bestimmte Altersgruppen konzipiert seien, zählt er auf. Deshalb würde er gerne mehr Politik für Familien und Jüngere machen. Dass so wenig Junge in Kaarst politisch aktiv seien, ärgert ihn: "Alle regen sich auf, aber keiner will mitmachen. Bei Sitzungen fühlt man sich mit Abstand jung."

Sein Weg in die Kaarster Kommunalpolitik erfolgte über seinen Schwiegervater. "Durch ihn kam ich in Kontakt mit der Zentrumspartei", erinnert sich Thönnißen, der mit seiner Frau Stephanie und dem 22 Monate alten Sohn Ben in Holzbüttgen lebt. "Ich habe gelernt, mich in Themen einzuarbeiten. Es macht Spaß, wenn man was bewegen kann und politische Ideen Gehör finden." Doch als es Differenzen in der Partei gab, sei bei ihm die Lust an der politischen Arbeit "flöten gegangen".

Seit einiger Zeit hat er den Spaß an der Kommunalpolitik wiederentdeckt. "Ich sehe mich eindeutig der Zentrumspartei zugehörig", sagt der 33-Jährige, "bin aber als Geschäftsführer für beide Parteien zuständig."

(NGZ)
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