Neuss Bei Verspätungen des RE 7 "stranden" Fahrgäste häufig in Neuss

Neuss · Auch mit Übernahme der Bahnlinie "Rhein-Münsterland-Express" (RE 7) durch National Express kommt es vor, dass Fahrgäste nicht an ihr gewünschtes Ziel gebracht werden. Wenn der aus Köln kommende Zug auf der Strecke zu große Verspätung hat, hält er in Neuss - und fährt direkt wieder zurück nach Köln.

Bahnkunden, die sich sich seit langem über diese Problematik beschweren, sind somit gezwungen, einen ungeplanten Zwischenstopp in Neuss einzulegen. Mit dem Anbieterwechsel hatten sie die Hoffnung verbunden, dass sie nun nicht mehr auf halber Strecke aussteigen müssen.

Daniel Prüfer, Sprecher von National Express, räumt jetzt aber ein: "Bedingt durch Streckensperrungen und Bahnübergangsstörungen kommt dies immer noch vor. Wenn ein Fahrzeug mehr als 20 Minuten Verspätung hat, endet dieser Zug der Linie RE 7 aus Köln kommend nach Anweisung der Betriebsleitzentrale der DB Netz AG in Duisburg bereits am Neusser Hauptbahnhof."

Seit gut zwei Monaten ist das britische Verkehrsunternehmen National Express neuer Betreiber des RE 7 von Rheine über Köln und Osterath nach Krefeld, ebenso wie der Linie RB 48 von Bonn über Köln nach Wuppertal. Der Start war von massiven Problemen begleitet - zu wenig Platz, häufige Verspätungen, fehlerhafte Fahrtangaben im Internet, nicht schließende Türen.

National Express verweist jedoch auf die Angebote für die in Neuss "Gestrandeten": Dort werde, wenn möglich, ein sogenannter Taxi-Notverkehr eingerichtet. Manchmal würde der Zug auch noch Osterath erreichen. Krefelder Kunden würden dann per Nordwestbahn weiterfahren können. Seit einigen Tagen fahre man aber mit einer "stabilen Betriebsleistung", teilt Unternehmenssprecher Prüfer mit. Er räumt ein, dass die technischen Einrichtungen und das benötigte Personal noch nicht optimal eingespielt seien. Es seien mehr Personal eingestellt und neue Züge eingesetzt worden.

Ein Grund für die Verspätungen ist laut Prüfer, dass die Deutsche Bahn ihren eigenen Intercity-Zügen Vorrang bei den Fahrten einräumt. Die DB Netz dürfe die neuen spurtstarken Züge des Typs "Talent 2" nicht dadurch ausbremsen, dass sie stetig auf Seite genommen werden, um verspätete ICE-Züge überholen zu lassen, kritisiert Prüfer.

(NGZ)
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