Neuss Bierbrauer setzen auf Reinheitsgebot als Qualitätssiegel

Neuss · Das deutsche Reinheitsgebot wird im April 500 Jahre alt und ist für deutsche Bierbrauer ein Alleinstellungsmerkmal. Werden dadurch einheimische Bierbrauer benachteiligt? Macht eine einheitliche Regelung für Europa Sinn? Ist das Reinheitsgebot überhaupt noch zeitgemäß? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Experten und Branchenvertreter jetzt bei einer Podiumsdiskussion an der Hochschule Niederrhein.

In der aktuellen Debatte um das Pestizid Glyphosat, das kürzlich in den Produkten mehrerer populärer Biermarken nachgewiesen wurde, haben die Bierbrauer eine klare Haltung. "Zwar ist die Nutzung dieser Zusatzstoffe nicht illegal", sagt Michael Hollmann, Geschäftsführer der Bolten-Brauerei, "aber wir wollen so etwas nicht in unserem Bier." Trotzdem halte er die aktuelle Diskussion für überspitzt. "Diese Stoffe finden wir auch in Brot oder Nudeln. Unsere Branche hat man hervorgehoben, um damit Politik zu machen. Bier ist eben populär."

Das Reinheitsgebot sei nun umso bedeutender, eine europaweite Verordnung laut Lebensmittelwissenschaftler Georg Wittich jedoch illusorisch, da beispielsweise die Gerste oft aus Regionen eingeführt werden müsse, die nicht diesen strengen Vorschriften unterliegen.

(NGZ)
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