Rhein-Kreis Neuss Bis 2016 soll ein Programm für die Metropolregion Rheinland stehen

Rhein-Kreis Neuss · Vorrangige Arbeitsfelder sind Verkehr, Infrastruktur, Forschung und Bildung, Standortmarketing und Kultur sowie die Regionalplanung.

 Bei einem Spitzentreffen in Köln wurde ein "Formatierungsprozess" für eine Metropolregion Rheinland gestartet.

Bei einem Spitzentreffen in Köln wurde ein "Formatierungsprozess" für eine Metropolregion Rheinland gestartet.

Foto: ON

Das Rheinland ist auf dem Weg zu einer Metropolregion einen entscheidenden Schritt weiter: Bei einem Treffen von Spitzenpolitikern und Vertretern von Kommunal- und Wirtschaftsverbänden bei der Bezirksregierung Köln wurde jetzt eine Steuerungsgruppe zur Organisation der Metropolregion Rheinland gebildet. Akteure aus der kommunalen Familie, der Industrie- und Handelskammern (IHK), der Handwerkskammern, des Landschaftsverbandes Rheinland, der regionalen Verbände und der Regionalplanung kooperieren dabei auf Augenhöhe.

Die Veranstaltung der Regierungspräsidentinnen Anne Lütkes und Gisela Walsken hat damit die Vorarbeiten der Industrie- und Handelskammern zur Bildung einer Metropolregion Rheinland aufgegriffen und in ein konkretes Arbeitsprogramm umgesetzt. "Seit 2011 setzen wir uns für eine Metropolregion Rheinland ein", sagt Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, "wir freuen uns, dass es jetzt endlich ein breites Bündnis für das Rheinland gibt. Davon wird die gesamt Region profitieren, und wir werden mit unserem starken Namen international an Gewicht gewinnen."

Ziel einer Metropolregion Rheinland ist es, die bereits vorhandenen starken Strukturen im Rheinland zu verbessern und von außen wahrnehmbarer zu machen. Mit elf Millionen Menschen hat das Rheinland sowohl als Wirtschafts- und Logistikstandort als auch in den Bereichen Kultur, Forschung und Bildung eine herausragende Bedeutung. Bis Anfang 2016 soll das Arbeitsprogramm für die Metropolregion Rheinland verabschiedet werden.

Als vorrangige Arbeitsfelder wurden zunächst die Bereiche Verkehr und Infrastruktur, Forschung und Bildung sowie Standortmarketing und Kultur identifiziert. Auch die regionale Zusammenarbeit der Regionalplanungsregionen Köln und Düsseldorf soll intensiviert werden. Später sollen weitere Themen folgen.

"Wie das Ergebnis genau aussehen wird, kann noch niemand sagen. Wichtig ist, daran zu arbeiten", sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) als Mitglied der jetzt gebildeten Steuerungsgruppe, die den Formatierungsprozess begleiten soll. Dieser gehören neben den beiden Regierungspräsidentinnen Giesela Walsken und Anne Lütkes unter anderem auch die Oberbürgermeister Jürgen Roters aus Köln und Thomas Geisel aus Düsseldorf an. Auch Bertram Gaiser, Geschäftsführer Standort Niederrhein GmbH, arbeitet mit. "Ziel dieser Metropolregion ist die stärkere Wahrnehmung des Rheinlandes als Wirtschaftsstandort und als attraktiver Lebensraum, sowie der Ausbau und die Verbesserung vorhandener Strukturen und Potenzialen", sagt auch Rainer Thiel, SPD-Landtagsabgeordneter aus Dormagen. Das Treffen in Köln könne als "historischer Tag für das Rheinland" gelten.

Bereits die in den vergangenen Jahren von den Industrie- und Handelskammern vorangetriebene Initiative, den Wirtschaftsraum über die Grenzen der Kommunal- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg zu betrachten und somit das gesamte Rheinland von Düsseldorf bis Bonn als Einheit zu sehen, habe, so der SPD-Politiker, wichtige Impulse auf dem Weg zu einer Metropolregion gesetzt.

Das eine solche Entwicklung sinnvoll sei, so Thiel, zeige auch das jetzt auf Landesebene auf den Weg gebrachte Regionalverband-Ruhr-Gesetz, das eine Stärkung der Metropolregion Ruhr vorsieht und gleichzeitig die Bedeutung von regionalen Zusammenschlüssen unterhalb des Metropolraumes Nordrhein-Westfalen in der Landesentwicklungsplanung hervorhebe. Diesen Anschluss, so der Landtagsabgeordnete und Fraktionschef der SPD im Kreistag, dürfe das Rheinland nicht verpassen: "Ich begrüße sehr, dass das Rheinland die Herausforderung erkannt hat und die Chancen, die eine Metropolregion den Menschen bietet, ergreifen will."

(ki-)
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