Neuss Bischof Marzinkowski predigt in Heimatpfarre

Neuss · Von 2005 bis 2014 war Peter Marzinkowski Bischof der Diözese Alindao in Afrika. Seiner Heimatpfarre Christ König blieb er stets verbunden.

 Peter Marzinkowski kehrte 2014 aus Afrika zurück in den Kreis.

Peter Marzinkowski kehrte 2014 aus Afrika zurück in den Kreis.

Foto: LH

In der Nordstadt ist der Mann, der sich früher gerne mal als "Rucksack-Neusser" bezeichnet hat, ein gern gesehener Gast. Mehr als drei Jahrzehnte hat der Priester Peter Marzinkowski in Afrika verbracht, von 2005 bis 2014 war er Bischof der Diözese Alindao in der Zentralafrikanischen Republik, ohne seine Heimat zu vergessen. Inzwischen lebt er in Knechtsteden - der Neusser Nordstadt, dem Collegium Marianum und seiner Heimatpfarre Christ König ist der Spiritanerpater dadurch bedeutend näher. Am Sonntag, 4. September, zelebriert er in der Kirche Christ König, Friedensstraße 14, die Messe - mit Pater Olaf Derenthal, der ebenfalls dem Orden der Spiritaner angehört. Beginn ist um 11.15 Uhr.

Gut möglich, dass im Anschluss noch einmal manch eine Gratulation ausgetauscht wird. Peter Marzinkowski hat im Mai sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert. Er wurde am 21. Juli 1966 zum Priester geweiht und hat am 24. Juli 1966 seine Primiz in Christ König gefeiert. Nach der offiziellen Feier in Knechtsteden im Kreise seiner Mitbrüder im Mai ist es ihm wichtig, nun mit seiner Heimatgemeinde in Christ König die Heilige Messe zu feiern.

Auch Pater Olaf Derenthal wird noch manch guten Wunsch mit auf den Weg bekommen. Er wurde am 24. Juli 2016 von Bischof Marzinkowski in Knechtsteden zum Priester geweiht. Der gebürtige Warsteiner hatte in der Diözese Alindao als Entwicklungshelfer die Mobile Krankenstation aufgebaut und die ersten drei Jahre geleitet. Nach seinem Einsatz in Alindao ist er in den Orden der Spiritaner eingetreten und hat die Priesterausbildung absolviert. Ende September 2016 geht er als Spiritaner-Pater in die Diözese Alindao zurück, wo er unter anderem die Arbeiten in der Mobilen Krankenstation koordinieren wird. Man könnte sagen: Er zieht sich den Rucksack an, den auch Peter Marzinkowski einst trug - und wird in engem Kontakt mit der Christ-König-Gemeinde bleiben: Sie ist Partnergemeinde von Alindao und unterstützt die Arbeit dort tatkräftig.

Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt sie laut Weltbank auf Rang 174 von 195 erfassten Staaten. Das Land verfügt über so gut wie keine Infrastruktur. Der Binnenstaat, der an Kamerun, Kongo, Demokratische Republik Kongo, Südsudan, Sudan und Tschad grenzt, leidet unter politischer Instabilität; zahlreiche Krankheiten erschweren das Leben zusätzlich, das Gesundheitssystem ist dem praktisch nicht gewachsen. Ohne Hilfe von außen ist Besserung nicht in Sicht.

Peter Marzinkowski hat in Alindao viel Gutes bewirkt. Den Weg nach Afrika fand er 1968. In den 1980er Jahren wurde er nach Deutschland zurückgerufen, um das Projekt "Missionar auf Zeit" aufzubauen. 1986 wählte ihn das Generalkapitel der Spiritaner in den Generalrat. 1992 kehrte er nach Zentralafrika zurück. Ende 2000 war Marzinkowski zum deutschen Provinzial gewählt worden, vier Jahre später erreichte ihn die Nachricht, dass er Bischof der neugegründeten Diözese Alindao werden solle. Mit Vollendung seines 75. Lebensjahres übergab er die Amtsgeschäfte 2014 an seinen Nachfolger.

(NGZ)
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