Neusser Polizei sucht Zeugen Luftgewehr-Schüsse auf zwei Jugendliche

Neuss · Am Mittwoch sind in Neuss gleich zwei Jugendliche durch Schüsse - vermutlich aus einem Luftgewehr - leicht verletzt worden. Die Polizei sucht den oder die Täter und bittet um Hinweise.

 An der Bushaltestelle Further Straße/Wolberostraße wurde ein 17-Jähriger mit einem Diabolo-Geschoss verletzt.

An der Bushaltestelle Further Straße/Wolberostraße wurde ein 17-Jähriger mit einem Diabolo-Geschoss verletzt.

Foto: Woitschützke, Andreas

Die Polizei ermittelt nach Luftgewehr-Schüssen auf zwei Jugendliche im Neusser Stadtgebiet. Die Schüsse wurden relativ kurz hintereinander an zwei verschiedenen Tatorten abgefeuert. Ein 17 Jahre alter Jugendlicher hatte am Mittwoch gegen 13.10 Uhr an der Bushaltestelle Further Straße/Wolberostraße auf den Bus in Richtung Innenstadt gewartet. Er hatte sich an der Bushaltestelle auf einen der Sitze gesetzt, als er plötzlich, so die Polizei, einen Schmerz im Arm verspürte. Zunächst wusste der 17-Jährige nicht, woher der Schmerz kam. Die Ursache wurde erst später bei der Behandlung im Krankenhaus gefunden. Der junge Mann wurde offensichtlich von einem "Diabolo"-Geschoss getroffen und dabei leicht verletzt. Er erstattete am Mittwochabend Anzeige bei der Polizei — und war nicht das einzige Opfer eines derartigen Angriffs.

Auch ein 15 Jahre alter Jugendlicher erstattete Anzeige. Er war zwischen 13 und 13.30 Uhr mit dem Fahrrad auf der Straße "Am alten Bach" in Richtung Bahnhof Allerheiligen unterwegs, als er ein Schussgeräusch vernahm und dann einen Schmerz an der Wade verspürte. Laut Polizeibericht trug der Jugendliche eine Rötung am Bein davon. Die Polizei fand in der Nähe des Tatortes ein "Diabolo"-Geschoss.

Polizei prüft Verbindung zwischen den Fällen

In beiden Fällen wurden die Ermittlungen aufgenommen. An der Haltestelle Further Straße/Wolberostraße sowie an der Straße "Am alten Bach" wurden Spuren gesichert. "Die Hintergründe sind bei beiden Taten bislang unklar", sagt Polizeisprecherin Diane Drawe. Geprüft wird, ob es einen Zusammenhang gibt. "Es ist schon ungewöhnlich, dass zwei solche Taten so kurz hintereinander erfolgen", erklärt die Polizeisprecherin. Eine unmittelbare Beziehung zwischen den beiden angegriffenen Jugendlichen sei bislang allerdings nicht festgestellt worden. Es sei daher auch durchaus denkbar, dass es kein gezielter Angriff auf die beiden jungen Männer war, sondern die Schüsse wahllos abgegeben wurden. "Wir bitten daher dringend um Zeugenhinweise", sagt Diane Drawe.

Wer am Mittwoch gegen 13.10 Uhr verdächtige Beobachtungen rund um die Haltestelle Further Straße/Wolberostraße oder zwischen 13 und 13.30 Uhr in Allerheiligen gemacht oder sogar einen Knall gehört hat, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 02131 3000 bei der Kriminalpolizei zu melden. "Je nach Art der Waffe können die Schüsse aus einer Entfernung bis zu 300 Meter abgegeben worden sein", sagt Diane Drawe. Bei den Tatzeiten handele es sich um Schätzzeiten der Opfer. Es sei — trotz der Entfernung zwischen Nordstadt und Allerheiligen — nicht auszuschließen, dass es sich um ein und denselben Täter handelt.

Laut Polizei sind Luftgewehre beziehungsweise Druckluftwaffen, mit denen Diabolos (Bleikelchgeschosse) abgefeuert werden, frei im Handel erhältlich. Einzige Voraussetzung: Der Täter muss 18 Jahre alt sein. "Geschossen werden darf damit allerdings nur im befriedeten Bereich — also dort, wo niemand zu Schaden kommen kann, also zum Beispiel in einem Schießkeller", erklärt Diane Drawe.

(NGZ)
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