Neuss Brandübung am Quirinus-Münster

Neuss · Die Feuerwehr löschte am Dienstag einen simulierten Brand im Kirchendach.

 Am Dienstagabend fuhr die Feuerwehr mit einem Großaufgebot am Quirinus-Münster vor. Zum Glück nur aus Übungszwecken.

Am Dienstagabend fuhr die Feuerwehr mit einem Großaufgebot am Quirinus-Münster vor. Zum Glück nur aus Übungszwecken.

Foto: Markus Heinrich

Rauch aus dem Quirinus-Münster: Das rief sofort Bilder an den 14. März 1914 wach, als der Westturm der Kirche ausbrannte. Bilder von diesem Unglück sind Blickfang einer Fotogalerie in der Wache Hammfelddamm, die nun um heiterere Motive ergänzt werden kann. Denn der Einsatz, zu dem die Feuerwehr am Dienstabend ausrückte, erwies sich nur als Übung - und endete mit einer "Fotosession" der abgekämpften Helfer über den Dächern von Neuss.

Der Alarm mit dem Stichwort "Brand im Dach des Quirinus-Münsters" hatte am Abend die Mitglieder des Löschzuges Stadtmitte elektrisiert. Nur Minuten später waren 20 Helfer unter dem Kommando von Löschzugführer Bernd Ermbter mit vier Fahrzeugen vor Ort. Ein Passant - instruiert von der Übungsleitung - wies die Truppe in die Lage ein. Umgehend wurden weitere Erkundungsmaßnahmen eingeleitet. Ein Trupp konnte in das Gebäude eindringen und hatte den - inszenierten - Brandort rasch lokalisiert. Über ein Hubrettungsfahrzeug wurde das Schlauchmaterial unters Dach gebracht und an die Trockensteigleitung angeschlossen. Die fest eingebaute Leitung zur Einspeisung von Löschwasser ist eine Konsequenz aus dem Turmbrand von 1914.

Während dieser Trupp zum Löschangriff vorging, kontrollierte eine zweite Gruppe den darüber liegenden Spitzboden über dem Langhaus der Kirche. Der simulierte Kleinbrand war damit schnell unter Kontrolle - und es blieb Zeit, um die Kirche zu besichtigen, oder, wie es im Feuerwehrdeutsch heißt, das Objekt zu begehen. So hatte jeder die Möglichkeit, die verwinkelten Ecken der romanischen Kirche St. Quirinus kennenzulernen.

Weil Ortskenntnis im Einsatz wichtig wird, gehören Übungen vor Ort zum Training auch der freiwilligen Feuerwehr. 2003 wurde unter dem Eindruck eines Brandanschlages einige Wochen zuvor eine Großübung an St. Quirin gefahren. Und nachdem die Wehr 2008 alarmiert wurde, aber am Quirinus-Münster vor verschlossenen Türen stand, gibt es zu den Notfalleinsatzplänen, die der Kirchenvorstand im Rahmen des Brandschutzes erarbeiten ließ, auch einen Genaralschlüssel, an den die Helfer jederzeit herankommen.

(-nau)
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