Neuss Breuer: Neue Führung der Landes-SPD darf nur Übergang sein

Neuss · In der Perspektive muss es neue Köpfe geben. Diese Erwartung formuliert Bürgermeister Reiner Breuer. Für den bekanntesten Neusser Sozialdemokraten steht der SPD in NRW nach der Niederlage vom 14. Mai die Erneuerung im Land noch bevor.

 Reiner Breuer (SPD) fordert neue Köpfe für die Landespartei.

Reiner Breuer (SPD) fordert neue Köpfe für die Landespartei.

Foto: Woi

Wenn jetzt Persönlichkeiten wie Michael Groschek (Parteichef), Svenja Schulze (Generalsekretärin) und Norbert Römer (Fraktionsvorsitzender) für Spitzenämter genannt würden, dann sei das eine Übergangslösung, "aber eine, die überzeugt". Die Aufgabe des erfahrenen Trios sei es, den unverzichtbaren Erneuerungsprozess in geordneten Bahnen zu gestalten.

Der SPD-Kreisvorsitzende Daniel Rinkert hatte sich bereits Ende vergangener Woche wenig begeistert vom Neustart der NRW-SPD unter der Führung von Michael Groschek gezeigt: "Ob er der Richtige für einen Neuanfang ist, bleibt abzuwarten. Wir haben viele gute Leute - auch junge." Rinkert hätte es lieber gesehen, wenn seine Partei zunächst die Wahlniederlage genau analysiert und dann in Ruhe bis zum Sommer die nötigen Personalentscheidungen getroffen hätte.

Deutlich positioniert sich Michael Ziege. Der Neusser SPD-Vize bezweifelt, dass sich die Landtagsfraktion mit einem 70 Jahre alten Norbert Römer an der Spitze "einen Gefallen tut". Den designierten SPD-Chef Groschek bezeichnet Ziege zwar als "Super Mann", doch ihm hafte als neuer Parteichef der Geruch einer "Übergangslösung" an. Ziege hätte sich eine Diskussion mit dem Ziel gewünscht, eine zukunftsfähige Führungsmannschaft zu bilden. Svenja Schulze, die einst am Gymnasium Norf ihr Abitur machte, wäre für Ziege eine gute Besetzung als Generalsekretärin: "Wir kennen sie gut. Sie ist politisch stark und ihr traue ich eine enge Verzahnung mit der SPD-Basis zu."

Auch dem SPD-Chef im Stadtrat und unterlegenen Landtagskandidaten Arno Jansen geht alles viel zu schnell. Er wünscht sich eine ausführliche Analyse. Daher sei es richtig, wenn die designierte Führung durch die Regionen zöge, um sich der Basis zu stellen. Groschek und Schulze seien starke Persönlichkeiten, aber auch im Bundestagswahlkampf müsse Zeit bleiben, um über Inhalte zu sprechen. Es gehe nicht darum, Personalentscheidungen übers Knie zu brechen. Norbert Römer sei bei allen Verdiensten kein Mann der Zukunft. Ihn kann sich Jansen "maximal für zwölf Monate" als Fraktions-Chef vorstellen.

(lue-, ki-)
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