Neuss Bronzetafel erinnert an Stadtdirektor Franz-Josef Schmitt

Neuss · In der kurzen Straße zwischen Rathaus und Sparkasse hängen jetzt drei Gestalter der sozialen Großstadt Neuss nebeneinander: Peter Wilhelm Kallen, nach dem diese Straße auch benannt ist, Herbert Karrenberg - und Franz-Josef Schmitt (1932-2012). Die von Heinrich Hüsch geschaffene Bronzetafel zur Erinnerung an den ehemaligen Stadtdirektor wurde von der Vereinigung der Heimatfreunde gestiftet und am Sonntag angebracht, fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem Tod des gebürtigen Neussers.

 Clemens und Sophia Hüsch, Enkel von Franz-Josef Schmitt, enthüllten mit Schmitts Tochter Barbara Albrecht (r.) die Gedenktafel.

Clemens und Sophia Hüsch, Enkel von Franz-Josef Schmitt, enthüllten mit Schmitts Tochter Barbara Albrecht (r.) die Gedenktafel.

Foto: A. Woitschützke

Zu der kleinen Feier konnte Christoph Napp-Saarbourg, der Vorsitzende der Heimatfreunde, viel Familie aber auch alte Weggefährten von Franz-Josef Schmitt begrüßen. Unter diesen war neben dem langjährigen Sozialdezernenten Peter Söhngen auch Klaus-Karl Kaster, Schmitts erster Pressereferent im Neusser Rathaus. Kaster würdigte bei der anschließenden kleinen Feier in der Heimatfreunde-Geschäftsstelle an der Michaelstraße Schmitts Lebenswerk. Dabei hob er neben Schmitts politischen Verdiensten um die soziale Großstadt und die Bekämpfung der Wohnungsnot auch Schmitts "Spätwerk" hervor, als er - schon im Rentenalter - die Gründung der Stiftung "Cor unum" begleitete. Sie sollte die Werke der Alexianerbrüder und der Neusser Augustinerinnen auch für die Zeit sichern, in der diese Orden dazu alleine nicht mehr die Kraft haben würden. "Cor unum" ist heute der Träger hinter der St.-Augustinus-gGmbH, einem der größten Arbeitgeber in Neuss.

Der Jurist Schmitt, der 1961 in den Rat der Stadt Neuss gewählt wurde, trat im Juli 1963 seinen Dienst als Beigeordneter im Neusser Rathaus an. 1970 wurde er Stadtdirektor, 1971 zum Oberstadtdirektor gewählt. Den Zusatz "Ober" verlor sein Titel, als Neuss 1975 im Kreis aufging. Ab seiner Wiederwahl 1983 und bis zu seinem Wechsel in den Vorstand des Energiekonzerns RWE nicht einmal drei Jahre später war Schmitt "nur" noch Stadtdirektor. Das, berichtet seine Tochter Ursula Hüsch, "hat ihn weniger geschmerzt als der Verlust der Kreisfreiheit."

(-nau)
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