Neuss Bündnis der Jungpolitiker

Neuss · Junge Politiker aller Parteien haben sich zusammen formiert: Sie fordern mehr Transparenz im Stadtrat. Vor allem das Thema Live-Streaming wollen die Jugendorganisationen von SPD, CDU, FDP, Grünen und Piraten voranbringen.

 Sie fordern Live-Streaming aus dem Rat (v. li.): Lars Schellhas (Grüne Jugend), Hugo Hoff (Piraten), Marcel Loerper (Jusos), Christoph Dymek (Julis) und Sebastian Ley (Junge Union).

Sie fordern Live-Streaming aus dem Rat (v. li.): Lars Schellhas (Grüne Jugend), Hugo Hoff (Piraten), Marcel Loerper (Jusos), Christoph Dymek (Julis) und Sebastian Ley (Junge Union).

Foto: Woitschützke, Andreas

Was bei den älteren Politikern oft nicht mehr möglich ist, klappt beim Nachwuchs noch ganz gut: die parteiübergreifende Zusammenarbeit. Die Jugendorganisationen aller Parteien haben sich zum ersten Mal zusammengeschlossen: um gemeinsam einen Antrag für den Stadtrat zu stellen, der am kommenden Freitag tagt. Sie fordern mehr Transparenz in der Neusser Politik durch eine bessere Informationspolitik und Video-Live-Streaming im Rat.

Neuss: Bündnis der Jungpolitiker
Foto: woi, Röse (archiv)

Die Gruppe um Marcel Loerper (Jusos) und Sebastian Ley (Junge Union), zu der auch Vertreter der Grünen Jugend, der Jungen Liberalen und der Piraten gehören, hat einen ganzen Forderungskatalog dafür erstellt, wie die Arbeit im Stadtrat transparenter gestaltet werden kann. "Aufhänger für unseren Antrag war ganz klar das Live-Streaming", sagt Loerper, von dem die Initiative für das gemeinsame Projekt ausgegangen war. Der Jungsozialist findet es wichtig, dass der Zugang zu den Ratssitzungen erleichtert wird, dass auch Menschen die politischen Entscheidungen mitverfolgen können, die keine Gelegenheit haben, zu den Sitzungen ins Neusser Rathaus zu kommen. Damit ergebe sich die Möglichkeit, Politik "einfach, ohne große Barrieren und direkt zu erleben", schreiben die Nachwuchspolitiker in ihrem Antrag.

Weil das kein Parteithema, sondern ein übergreifendes Anliegen ist, konnte auch Sebastian Ley von der Jungen Union sich dem Antrag anschließen. Auch die Fraktion der Mutterpartei CDU sei damit einverstanden gewesen, erzählt Ley, der mit dem Antrag nicht nur die Jugend ansprechen will. "Viele Menschen, gerade ältere, haben Probleme, in den Rat zu kommen, genauso geht es Berufstätigen", sagt Ley. "Ihnen wollen wir mit dem Live-Streaming eine Alternative bieten."

Neben der Idee, die Neusser Politik live im Internet zu übertragen, fordern die Jugendorganisationen weitere Anstrengungen in Sachen Transparenz. Die Idee des "papierlosen Rat", den auch die Stadtratsfraktionen verfolgen, fordert der Nachwuchs vehement ein. Alle Protokolle der Ratssitzungen und Ausschüsse sollen zeitnah im Internet bereitgestellt werden, so der Antrag. Außerdem müsse die Suchfunktion des Ratsinformationssystems verbessert, und Informationen im Vorfeld der Sitzungen leichter zugänglich gemacht werden. "Neuss sollte die Chancen des Internets besser nutzen", sagt Sebastian Loerper.

(NGZ/ac/url)
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