Neuss "Bü.Ne" lädt zum Mitmachen ein

Neuss · Bürgerstiftung denkt über Förderpreiskonzept für "Pro Novaesio" neu nach.

 Dorothea Gravemann, Vorsitzende der Bürgerstiftung (l.) stieß mit Wolfgang Steinert und ihrer Amtsvorgängerin Beate Roderigo an.

Dorothea Gravemann, Vorsitzende der Bürgerstiftung (l.) stieß mit Wolfgang Steinert und ihrer Amtsvorgängerin Beate Roderigo an.

Foto: A. Woitschützke

Die Bürgerstiftung Neuss (Bü.Ne) findet keinen Preisträger für ihren Förderpreis "Pro Novaesio". Im September hatte die Initiative dazu aufgerufen, Projekte, Ideen und Aktivitäten zu benennen, die im Sinne des Themas "Junge Leute gestalten ihre Welt" preiswürdig sein könnten. Doch die Resonanz war gleich Null. "Die Jugend traut sich nicht", sagt Dorothea Gravemann, die Vorsitzende, die nun mit dem Vorstand über eine Neukonzeptionierung nachdenkt. Es sei ebenso denkbar, kein Thema mehr vorzugeben, wie eine Aufgabe des Jahresrhythmus, sagte sie.

Die Jugend traut sich nicht - das würde Gravemann nur in Bezug auf den Preis sehen wollen, denn ansonsten kann Jugend auch forsch sein. Das zeigten am Donnerstagabend beim Stiftungsforum in der Pegelbar die Berichte der Schüler, die an von der Bü.Ne geförderten Maßnahmen teilnahmen. So wurde das Projekt "Audio-Guide im Barbaraviertel" präsentiert, das die Künstlerin Charlotte Kons begleitet. Und einige Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums berichteten von ihrer Fahrt nach New York, wo sie an einem Debattier-Wettbewerb vor den Vereinten Nationen teilnahmen.

Als drittes Projekt wurde "Nessi" vorgestellt, das Paten-Projekt der Bü.Ne für Grundschüler mit Lernschwierigkeiten. Die gute Nachricht dazu kam von Wolfgang Steinert, dem Schatzmeister. Seine Kernaussage: Alle Projekte sind finanziert - und es ist noch Geld im Topf, um handlungsfähig zu bleiben.

Gravemann verband diese gute Nachricht schon in ihrer Begrüßung mit einer Einladung zum Mitmachen. Angesichts mancher besorgniserregender politischer Entwicklung hat sie den Eindruck, "dass viele Menschen meinen, mit ihren Anliegen nicht gehört zu werden". Gegen dieses Gefühl könne "ein Engagement in der Bürgerstiftung eine gute Impfung sein". Denn die sei für alle offen, interessiert an neuen Anregungen - und flexibel genug, diese auch anzupacken. "Ohnmachtsgefühle können da gar nicht aufkommen", sagte sie.

Emotionaler Höhepunkt für viele war die Verabschiedung von Heidi Peters. Die Mitbegründerein der Bürgerstiftung zieht sich nach acht Jahren aus dem Vorstand zurück und wechselt in den Stiftungsrat. Gravemann hätte sie gerne im Vorstand gehalten, kann aber auch dieser Lösung Positives abgewinnen: "Heidi Peters weiß, was wir können und wo unsere Grenzen sind."

(-nau)
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