Neuss Bürger protestieren mit Banner gegen Konverter

Neuss · Der auf dem Stadtgebiet geplante Konverter ist ein Thema, das viele Neusser angeht. Das wurde gestern besonders deutlich, als sich knapp 400 Bürger aus Lanzerath, Grefrath, Dirkes und von der Bauerbahn am Ortseingang Lanzerath versammelten, um ein großes Banner aufzuhängen. Damit will die Bürgerinitiative, die gegen den Bau eines Konverters auf Neusser und Kaarster Stadtgebiet kämpft, auf ihre Ziele aufmerksam machen. Bei der anschließenden Diskussionsrunde stellten Politiker von CDU und Grünen ihre Standpunkte zum Thema Konverter vor und beantworteten Fragen. Und auch wenn sie in Einzelheiten nicht einer Meinung waren, forderten alle einen transparenten und fairen Kriterienkatalog des Netzbetreibers Amprion, der ausschlaggebend für die Standortentscheidung sein soll.

 Bürgerprotest am Ortseingang von Lanzerath.

Bürgerprotest am Ortseingang von Lanzerath.

Foto: woi

Hans-Christian Markert, Landtagsabgeordneter der Grünen, betonte außerdem, dass alle Anwohner mit in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden müssen. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, wurde ein Fragenkatalog mit mehr als 50 Fragen aus dem Kreisausschuss und 30 Fragen von Bürgerinitiativen an Amprion übergeben, wie Dieter Welsink von der CDU berichtete. Dieser soll voraussichtlich bald mit den dazugehörigen Antworten auf der Internetseite der Bürgerinitiative (www.KeinKonverterKaarsNeuss.de) zu finden sein. "Ich mache mir auch über die Zukunft unseres Dorfes Gedanken.", berichtete Jürgen Ritterbach. Der Lanzerather befürchtet, dass ein Konverter im Westfeld junge Familien davon abhalten wird, nach Lanzerath zu ziehen, was für das Dorf ein großer Verlust wäre. "Es gibt Studien, denen zufolge das elektrische Spannungsfeld, das um den Konverter herum entsteht, bei Kleinkindern das Leukämierisiko erhöht.", erklärt er seine Bedenken. Besonders die verschiedenen Meinungen zu gesundheitsschädlichen Folgen, die ein Konverter in der Nachbarschaft haben könnte, verunsichern viele Bürger. Deshalb fordert die Bürgerinitiative, dass die Bürger auch seitens der Städte Neuss und Kaarst umfassend informiert werden.

(NGZ)
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