60 Jahre Diana Der dienstälteste Hönes im Regiment

Neuss · In den Reihen des Hubertuszuges "Diana" trägt Jörg Hahn das Blumenhorn voller stolz - und das seit mittlerweile 37 Jahren. Seine Schützenkameraden schätzen das Engagement und ermitteln zudem den "schrägsten Vogel" der Gemeinschaft.

 Jörg Hahn ist seit 37 Jahren Blumenhornträger im Hubertuszug "Diana". Diese Aufgabe erfüllt der 55-Jährige mit Leidenschaft.

Jörg Hahn ist seit 37 Jahren Blumenhornträger im Hubertuszug "Diana". Diese Aufgabe erfüllt der 55-Jährige mit Leidenschaft.

Foto: Woitschützke

Die Aufgabe erfordert Kraft, treibt einem an heißen Schützenfesttagen den Schweiß auf die Stirn und erwartet Verantwortungsbewusstsein. Dafür gehört dem Hönes beim Aufmarsch auf dem Markt mit seinen Amtskollegen für einen Moment eine besondere Aufmerksamkeit. Letzteres wird Jörg Hahn vom Hubertuszug "Diana" dieses Jahr wieder sehr genießen.

"Er macht die Aufgabe aus Leidenschaft und ist auch stolz darauf", sagt sein Oberleutnant Frank Rulands. Der Zugführer schätzt den Einsatz des Blumenhornträgers. "Er muss auf das Horn aufpassen, es immer abholen und wegbringen. Während wir entspannt ein Bierchen trinken können, hat er immer noch etwas Stress rund ums Schützenfest."

Sein Zugkamerad trägt das Blumenhorn - übrigens aus vollster Überzeugung mit echten Blumen - und die dazugehörige Verantwortung seit nunmehr 37 Jahren. Damit ist Jörg Hahn der dienstälteste Hönes im Neusser Regiment. Der 55-Jährige ist gut trainiert und topfit, die 40 Jahre im Amt möchte er noch vollmachen. Sein Schützenzug feiert bereits jetzt einen runden Geburtstag: 1955 wurde er im Zuge der sich neu belebenden St.-Hubertus-Schützen-Gesellschaft gegründet.

Der Auslöser waren Meinungsverschiedenheiten in einem bereits bestehenden Zug, so dass sich einige betroffene Mitglieder zu einer Neugründung entschlossen. Als Namensgeberin wählten sie die Schutzgöttin der Jagd, Diana. "Ob die Zuggründer aktive Jäger waren, ist nicht überliefert", sagt Leutnant Michael Panzer. Kein "Dianese" von heute hat einen Bezug zu der frühen Zuggeschichte.

Anno 1971 war der Hubertuszug so gut wie aufgelöst. Mit fünf Fußballern der DJK Novesia Neuss, konnte er gerettet und wieder aufgebaut werden. Michael Panzer ist der letzte verbliebene Kicker von einst und heute mit 68 Jahren der Senior der Truppe.

Auch wenn die Altersstruktur bis 32 Jahre hinunter reicht, sind die "Dianesen" eine homogene Gemeinschaft, auch wenn sie reichlich schräge Vögel unter sich haben. "Vor rund zwanzig Jahren haben wir uns überlegt, dass der Titel des Zugkönigs zu simpel ist. Seitdem schießen wir den 'schrägen Vogel' aus", erzählt Panzer. Die besondere Würde trägt nun zum ersten Mal Reiner Peuten.

Der Vogelschuss wurde diesmal mit dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Stiftungsfest verbunden. Mit den Frauen wurde ein Wochenendausflug ins westfälische Ahaus übernommen. Zum 60. Geburtstag des Zugs führten die Frauen ein selbst geschriebenes Theaterstück auf. Basierend auf "Schneewittchen und die sieben Zwerge" schlüpfte jede Frau in die Rolle ihres Mannes und nahm die Eigenheiten des Gatten ordentlich auf die Schippe.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort