90 Jahre In Treue Fest Fahne ist Vorbild fürs Grenadierdenkmal

Der Grenadiere von "In Treue fest" sind stolz auf ihre Tischfahne, die Modell für das Grenadierdenkmal am Hamtorplatz stand.

 Wenn sich die Schützen von "In Treue fest" versammeln, ist die Tischfahne immer dabei. Den Sockel bilden zwei Grenadiere, die sich die Hand reichen.

Wenn sich die Schützen von "In Treue fest" versammeln, ist die Tischfahne immer dabei. Den Sockel bilden zwei Grenadiere, die sich die Hand reichen.

Foto: Woi

Neuss Auf ihre Tischfahne sind die Schützen vom Grenadierzug "In Treue fest" mächtig stolz: Schließlich stand ihr Sockel Modell für das Grenadierdenkmal am Hamtorplatz, das die Bildhauerin Monika Staiger in Bronze gegossen hat. Wenn sich die Männer in ihrem Zug-Lokal, der Taverne "Saloniki" am Hermannsplatz, versammeln, ist die Tischfahne immer dabei. Den Sockel bilden zwei Grenadiere, die sich die Hand reichen, einer von ihnen hält in der anderen Hand eine Fahne, auf deren Tuch zu lesen ist: "In Treue fest 1925".

90 Jahre ist es nun her, dass zehn Kameraden der damaligen "Neußer Turnerschaft von 1892" noch ganz unter dem Eindruck des vergangenen Schützenfestes den Grenadierzug gründeten und Willi Weisen zum ersten Oberleutnant wählten.

In der 90-jährigen Geschichte von "In Treue fest" gab es kaum einmal Personalprobleme - mit Ausnahme einer Phase in den 1980er-Jahren. Doch diese "Durststrecke" war Anfang der 1990er- Jahre vorbei, als einige junge Leute zum Zug dazu stießen, die inzwischen Verantwortung übernommen haben und heute die Geschicke der Gemeinschaft lenken: Oberleutnant Thomas Dreuw, Leutnant Jürgen Breitenbach und Feldwebel Herbert Schloen.

"Wie es sich aber in einer doch an für sich recht kleinen Gemeinschaft gehört, wird natürlich nichts bestimmt, sondern alles auf den Monatsversammlungen gemeinsam beschlossen", betont Oberleutnant Dreuw. Aktuell zählt der Zug 16 Aktive, davon fünf unter 30 Jahre. Seit rund 15 Jahren beteiligt sich "In Treue fest" aktiv am Fackelbau und lässt bei jedem Schützenfest eine eigene Großfackel durch die Neusser Straßen rollen. Bei den Zugversammlungen wird darüber beraten, wie die jeweilige Fackel aussehen soll. Und damit auch alle wissen, worüber sie reden, fertigt Brings meistens ein maßstabsgetreues Modell im Miniaturformat an.

In der Regel werden lokale Themen aufgegriffen, etwa der Erhalt des Jahnstadions oder das Verschwinden der kleinen Kinos in Neuss: "Damals haben wir einen großen Hai mit aufgerissenem Maul gebastelt, der das UCI-Kino symbolisieren sollte", erinnert sich Jürgen Breitenbach. Zum 90. Geburtstag des Zuges soll mit einer Fackel der verstorbenen Zugmitglieder gedacht werden - mit dem Schriftzug "Im Himmel geht's weiter" sowie Figuren von Engeln und dem heiligen Petrus.

(RP)
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