Hoher Besuch Frankreichs Botschafter grüßt König und Regiment

Neuss · Aus Berlin reist eigens Philippe Etienne an, Präsident Hollandes höchster Repräsentant in Deutschland.

 Philippe Etienne ist seit August 2014 französischer Botschafter in Berlin.

Philippe Etienne ist seit August 2014 französischer Botschafter in Berlin.

Foto: DPA

Das Schützenfest hat sich längst eine außenpolitische Dimension erarbeitet. Das belegt eindrucksvoll die Liste der einmaligen Ehrengäste aus den vergangenen Jahren. Mit dem Franzosen Philippe Etienne (59) reist innerhalb von nur fünf Jahren zum dritten Mal der Botschafter einer Weltmacht an, um dem Neusser Bürgersinn nachzuspüren.

Vor dem höchsten Repräsentanten von Präsident François Hollande hierzulande waren mit Philip D. Murphy (2011) und Sir Simon McDonald (2014) bereits die Botschafter der USA und Großbritanniens bei der großen Königsparade am Sonntag zu Gast.

Bereits im Mai war Schützenpräsident Thomas Nickel nach Berlin gereist, um den Spitzendiplomaten zum Schützenfest einzuladen. "Der Botschafter hat die Einladung angenommen", sagte Nickel damals nach der persönlichen Begegnung, an der auch Christoph Heusgen teilnahm.

Heusgen besitzt den guten Zugang zu den Chefdiplomaten aus aller Welt in Berlin. Er stammt aus Neuss, marschiert begeistert seit Jahrzehnten im Schützenlustzug "Nur so" mit und gilt als enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die den deutschen Topdiplomaten 2005 als Außen- und Sicherheitspolitischen Berater ins Kanzleramt holte. Zuvor war Heusgen Büroleiter bei Javier Solana, dem Hohen Repräsentanten für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU.

Philippe Etienne ist seit einem Jahr Frankreichs Botschafter in Deutschland mit Dienstsitz am Pariser Platz in Berlin; er löste Maurice Gourdault-Montagne ab, der als Botschafter nach Peking ging. Mit 250 Mitarbeitern ist die Botschaft in Berlin eine der größten, die Frankreich weltweit unterhält.

Etienne, der am Heiligabend 1955 in Neuilly-sur-Seine geboren wurde, kehrte somit nach Deutschland zurück, das er aus seiner Zeit als Erster Botschaftssekretär (1985-1987) in Bonn bestens kennt. Der neben seiner Muttersprache auch deutsch, englisch, spanisch, russisch und rumänisch sprechende Etienne hat eine für einen Diplomaten ungewöhnliche Ausbildung abgeschlossen, denn neben Wirtschaftswissenschaften und Sprachen studierte er auch Mathematik.

Nach Auskunft von Schützenpräsident Thomas Nickel freut sich der französische Botschafter so sehr auf das "Erlebnis Schützenfest", dass er sich ausreichend Zeit für den Aufenthalt in Neuss nehmen und auch in der Stadt übernachten werde. Er sei sich sicher, so Nickel, dass alle Diplomaten, die als Ehrengäste am Schützenfest teilnehmen, auch in Zukunft die Stadt Neuss immer wieder gern besuchen werden.

(lue-)
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