"Gläserner Schütze" Ein Marathon auf dem Schützenfest

Neuss · Über 42 gelaufene Kilometer, fast 60.000 Schritte, und nicht nur ein Glas Altbier: Die Bilanz unseres Daten-Experiments zum Neusser Schützenfest liefert beeindruckende Zahlen. Wir geben Ihnen einen detaillierten Einblick.

Schützenfest Neuss 2016: Der "Gläserne Schütze" Andreas Droste
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Der "Gläserne Schütze" Andreas Droste

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Foto: Woitschützke, Andreas

"Mir geht es wunderbar, nur die Stimme ist ein bisschen weg", lacht Andreas Droste, unser Gläserner Schütze, einen Tag nach Ende unseres Tracking-Experiments. Tatsächlich spricht er ein paar Töne tiefer als vor dem Schützenfest. "Das ist normal", sagt Droste aber. Der 24-Jährige wohnt in Grevenbroich-Kapellen und ist Mitglied im Schützenlustzug "Endlech dobei".

Hinter ihm liegen vier Tage Schützenfest, und damit vier Tage echter körperlicher Strapazen, wie unsere Daten zeigen. Mit einem Fitness-Armband, einem GPS-Tracker und einem Atemalkoholmessgerät haben wir Droste während dieser Zeit genau vermessen.

Besonders auffällig: Wie viele Schritte Droste gelaufen ist. Von Samstag bis Dienstag waren es laut Fitbit-Messung insgesamt 58.785 Schritte, das entspricht 42,77 Kilometern, also mehr als ein Marathon. "Man weiß natürlich vom Komitee, wie weit die Züge sind. Deshalb schockieren mich die Zahlen nicht wirklich", sagt Droste.

Der anstrengendste Tag war für ihn wie in jedem Jahr der Sonntag. 17.697 Schritte ist unser "Gläserner Schütze" an diesem Tag gelaufen, so viele wie an keinem anderen Tag - und das bei enormer Hitze von über 30 Grad. Außerdem war Droste an diesem Tag von 7.30 Uhr bis etwa 2 Uhr am nächsten Morgen auf den Beinen, inklusive einer Stunde Festzug. Entsprechend sein Kalorienverbrauch: Fast 5.578 Kalorien hat er laut Fitbit-Messung am Sonntag verbrannt - und damit etwa 3000 Kalorien zusätzlich zu seinem normalen Tagesumsatz.

"Ich habe aber auch mehr gegessen als sonst", sagt Droste. "Das Frühstück habe ich zwar häufig weggelassen, dafür habe ich mir aber nachmittags nochmal zusätzlich einen Snack reingeschoben, oder auch nachts noch etwas gegessen. Da darf man nicht auf die Kalorien achten." Geschlafen hat er sogar erstaunlich viel. Auf maximal sieben Stunden ist er gekommen, in der Nacht von Montag auf Dienstag.

Auch wenn unser "Gläserner Schütze" während des Schützenfests von uns überwacht wurde: Besonders zusammengerissen hat er sich in dieser Zeit nicht, auch nicht beim Alkohol. "Ich habe jede Runde so mitgemacht wie sonst auch. Da fangen sonst die Jungs auch an zu meckern", lacht Droste. 1,69 Promille hat er bei den selbst durchgeführten Atemalkoholmessungen im Maximum erreicht, am frühen Montagmorgen. Ansonsten bewegten sich die Werte aber meist unter 1,00 Promille, ab diesem Wert spricht man vom Rauschzustand.

Direkt zurück in seinen Beruf als Steuerfachangestellter in einer Düsseldorfer Kanzlei ist Droste aber nicht. Wäsche waschen und Uniform in die Reinigung steht an. Und: "Ich habe heute erstmal ausgeschlafen", lacht er.

Hier geht es zu unseren Tageszusammenfassungen:

Ein großes Dankeschön

Der "Gläserne Schütze" wird freundlich unterstützt von Fitbit. Mit dem Fitbit Surge sammelte unser Schütze laufend Daten über gelaufene Schritte, verbrannte Kalorien oder auch Schlafdauer. Per GPS konnte er außerdem Laufstrecken aufzeichnen.

Ebenfalls freundlich unterstützt wird unser Projekt von Amparos aus Neuss. Mit dem GPS-Tracker S71 konnten Sie und wir zu jedem Zeitpunkt nachvollziehen, wo genau sich unser gläserner Schütze während des Schützenfests befunden hat.

Wir bedanken uns zudem bei Florian Schumacher von igrowdigital für die technische Beratung.

(hebu)
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