Neuss Veterinäramt kontrolliert Pferde

Neuss · Ärztinnen begutachteten die Tiere vor der Parade und nahmen Blutproben.

 Volker Schmidtke, Adjutant des Oberst, mit Pferd "El Basan".

Volker Schmidtke, Adjutant des Oberst, mit Pferd "El Basan".

Foto: Woitschützke

Zwei Ärztinnen haben im Auftrag des Kreisveterinäramts vor der Parade zum Neusser Bürger-Schützenfest am Sonntag alle beteiligten Pferde überprüft. In vier Fällen hätten sie zudem Blutproben von den Tieren genommen, wie Kreissprecher Harald Vieten gestern auf Anfrage sagte. Ergebnisse der Proben lägen noch nicht vor. Mit den Kontrollen sollte sichergestellt werden, dass es zu keinen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gekommen ist.

Das Gesetz verbietet es unter anderem, dass Tieren zu derartigen Anlässen Beruhigungsmittel verabreicht werden. Angesichts von Tausenden Zuschauern kann die Teilnahme an Umzügen und Paraden für unerfahrene Pferde Stress bedeuten. Für viele gilt es als offenes Geheimnis, dass deshalb in der Vergangenheit Beruhigungsmittel verabreicht worden sind — offiziell bestätigen möchte das allerdings niemand. Nach Auskunft von Harald Vieten habe der Kreis Vereine und Institutionen Wochen im voraus über die Kontrollen informiert. Solche Überprüfungen seien auch in Köln und Düsseldorf gängige Praxis. Es sei durchaus möglich, dass es auch im nächsten Jahr Kontrollen gibt, sagte der Sprecher.

Oberst Dr. Heiner Sandmann bestätigte gestern, dass der Kreis im Vorfeld über die Kontrollen informiert habe. "Wir haben intensiv darauf hingearbeitet, dass die Parade gut abläuft", sagte er. Die Reiter hätten viel mit den Tieren geübt. Die Pferde, die am Sonntag bei der Parade dabei waren, hätten Erfahrung mit Umzügen. Sie seien zunächst bei kleineren Schützenfesten an die Aufgabe herangeführt worden. Dass in der Wahrnehmung vieler Besucher dennoch einige Pferde am Sonntag nervös gewesen seien, sei normal: "Das kommt immer mal vor."

Sandmann, der selbst Tiermediziner ist, würde es begrüßen, wenn es erlaubt wäre, Tieren in Ausnahmefällen leichte Beruhigungsmittel zu verabreichen. "Aber es ist verboten, und daran halten wir uns", sagte der Oberst.

(NGZ)
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