Neuss Bürger verhindern Baumfällaktion am Lessingplatz in Norf

Neuss · Das Bauunternehmen Ten Brinke wollte die Fläche für den Bau eines Supermarkts frei räumen. Bis morgen soll ein Gericht entscheiden.

 Mitglieder der Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" stoppten gestern die Baumfällaktion am Lessingplatz.

Mitglieder der Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" stoppten gestern die Baumfällaktion am Lessingplatz.

Foto: A. Woitschützke

Die Bürgerinitiative "Pro Realschulwiese" hat gestern den Versuch gestoppt, für den Neubau eines Supermarktes am Lessingplatz weitere Bäume zu fällen. Allerdings konnte sie nur einen Aufschub bis morgen Mittag erreichen. Bis dahin soll die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes vorliegen, bei dem die BI gestern einen so genannten Hängebeschluss beantragt hat, der eine aufschiebende Wirkung für das Bauvorhaben entfalten könnte. Die Stadt äußert sich nicht zu den gestrigen Vorgängen und verweist auf den Investor Ten Brinke, von dem gestern keine Stellungnahme zu bekommen war.

Gegen 6.45 Uhr werden gestern rund um die Wiese am Lessingplatz Bauzäune aufgestellt. Bagger rücken an, eine Stunde später fällt ein Baum. Die übrigen werden von etwa 20 Norfern blockiert, die seit gut drei Jahren den Supermarktneubau bekämpfen. Sie rufen die Polizei - wie ziemlich genau vor einem Jahr schon einmal. Damals urteilte das Gericht, dass die Baumfällaktion im Vorgriff auf eine in Aussicht stehende Baugenehmigung nicht rechtens sei, doch inzwischen ist die Rechtslage eindeutiger: Sechs Klagen von Norfer Bürgern auf einstweiligen Rechtsschutz wurden vom Verwaltungsgericht Düsseldorf abgewiesen, damit hat der Investor aus Sicht des Architekten Peter Rudawski das Recht, jederzeit bauen zu können.

"Wir waren von der Aktion völlig überrascht", sagt Gudula Hesse von der Bürgerinitiative. Sie weist darauf hin, dass die BI gegen den Spruch des Verwaltungsgerichtes Beschwerde eingelegt hat und dass darüber noch nicht entscheiden ist. "Die Sache liegt noch beim Oberverwaltungsgericht - und schon sollen Fakten geschaffen werden", klagt sie. Bis Donnerstag soll auch geklärt sein, ob Ten Brinke überhaupt Eigentümer der Wiese ist. Steht die Firma als Eigentümer im Grundbuch, wäre die Wiese Privateigentum, mit dem der Investor auch so verfahren könnte.

(df/-nau)
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