Neuss Bürgeramt soll schneller und moderner werden

Neuss · Die Stadt hat ein Konzept zur Umstrukturierung des Amtes erstellt, das lange Wartezeiten und überlastete Mitarbeiter verhindern soll.

 Wartende Menschen sind im Neusser Bürgeramt ein gewohntes Bild. Ein neues Konzept soll die Probleme mindern.

Wartende Menschen sind im Neusser Bürgeramt ein gewohntes Bild. Ein neues Konzept soll die Probleme mindern.

Foto: Lothar Berns

Lange Wartezeiten, angesäuerte Bürger und gestresste Mitarbeiter sollen im Neusser Bürgeramt bald der Vergangenheit angehören. Zumindest, wenn es nach der Verwaltung geht. Diese hat nämlich in Person von Ordnungsdezernent Ralf Hörsken ein Konzept erstellt, das die räumliche Gestaltung und die Organisation des oft überfüllten Bürgeramtes optimieren soll. Das Thema wurde in der vergangenen Ratssitzung in den Hauptausschuss verschoben. "Dann werden wir die Planungen mit einer Präsentation darstellen", sagt Hörsken.

"Wir sind auf einem guten Weg", resümiert Helga Koenemann, Vorsitzende der CDU-Fraktion. Mit einem Sachstandsbericht war die Verwaltung in der Ratssitzung am 1. Juli per Änderungsantrag von CDU und Grünen beauftragt worden. Die geplanten Maßnahmen gingen auf einen Antrag der Koalition UWG/BIG zurück, der vorsah, sicherzustellen, dass das Bürgeramt mit genügend Personal besetzt ist und keine längeren Wartezeiten für Bürger entstehen. Die komplette Struktur solle überdacht und neu geplant werden. Der Zustand sei "nicht mehr hinnehmbar und traurig für diese schöne Stadt", hieß es in einem Schreiben an Bürgermeister Breuer.

Doch was hat die Stadt genau vor, um die Probleme in den Griff zu kriegen? Ein Herzstück der Planung ist der Umbau. Warte- und Arbeitsbereich sollen voneinander getrennt werden, um ein ruhigeres Arbeitsumfeld zu schaffen. Geplanter Baubeginn ist Ende des ersten Halbjahres 2017. Der Warteraum soll Sitzgelegenheiten für rund 53 Personen plus 17 weitere im Außenbereich bieten. Im Kernbürgeramt sind 14 Arbeitsplätze vorgesehen.

Auch personelle Änderungen sind geplant beziehungsweise bereits umgesetzt worden. Aufgrund des neuen Bundesmeldegesetzes wurden bereits drei Vollzeit-Mehrstellen geschaffen, die zum 1. Juni und 1. Juli besetzt wurden. Am Donnerstagvormittag wird das Bürgeramt künftig geschlossen bleiben. Diese Zeit soll genutzt werden, um Anträge zu bearbeiten oder Teambesprechungen durchzuführen. Die äußere Infotheke soll in dieser Zeit jedoch geöffnet sein, wo allgemeine Auskünfte erteilt, Unterlagen angenommen und fertige Ausweise ausgegeben werden.

Um Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit zu verbessern, sollen die Mitarbeiter bei speziellen Coachings geschult werden. Drei solcher Treffen haben bereits stattgefunden. Ein Resultat war die Einrichtung eines Schnellschalters, der donnerstags und bei sehr starkem Publikumsverkehr eingesetzt wird. An diesem Schalter können kurzfristige Angelegenheiten wie Beglaubigungen, Führungszeugnisse und Meldebescheinigungen erledigt werden können. Dies soll die Frequenz im Kernbürgeramt entschlacken.

Weitere Vorschläge, die derzeit noch geprüft werden, sind unter anderem die Ticketausgabe über die neue Infotheke, die Einrichtung einer Wartezeit-App, die auf dem Smartphone anzeigt, wann man dran ist, und die Verbesserung des Internetauftritts.

(NGZ)
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