Neusser Woche Kommunale Krankenhäuser Bürgermeister spricht sich für die Fusion aus

Neuss · Der Weg für eine Fusion von Kreiskrankenhäusern und "Lukas" scheint nun frei. Auch der Neusser Rathaus-Chef Breuer kündigt die Verschmelzung an.

Lange hat er geschwiegen, wo ein starkes Zeichen der Führung erwartet wurde. Jetzt hat er sich - , spät, aber nicht zu spät - positioniert. Reiner Breuer will die Fusion der kommunalen Krankenhäuser im Rhein-Kreis Neuss. Damit sollte der Verschmelzung des städtischen Lukaskrankenhauses mit den Rhein-Kreis Kliniken, die Häuser an den Standorten Dormagen und Grevenbroich unterhält, nichts mehr im Wege stehen. Mit dem Neusser Bürgermeister ist nun auch der letzte Entscheider von Gewicht auf den fahrenden Fusionszug aufgesprungen. Der Rathaus-Chef nutzte am Donnerstag einen Besuch im "Lukas" für seine Erklärung, dass die Fusion, für die er sei, schnell kommen werde: "Wir verzögern nichts! Das wird ein Thema in der nächsten Ratssitzung."

Mag sein, dass CDU und Bündnisgrüne nun jubeln, sie hätten den Bürgermeister zum Jagen getragen. Noch Anfang der Woche hatte der Grünen-Chef im Stadtrat, Michael Klinkicht, Breuer vorgeworfen, auf der Fusionsbremse zu stehen. Ja, so schien es. Aber geschenkt. Wichtig ist das gute Ergebnis, und mit der Fusion der kreisweit drei kommunalen Krankenhäuser wird ein leistungsfähiger medizinischer Dienstleister geschaffen, der für die 460.000 Menschen im Rhein-Kreis Spitzenmedizin bei kurzen Wegen ermöglichen kann und zugleich eine Größe erreicht, die auch unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung gute Ergebnisse erzielen kann. Das sollte auf Sicht nun die Existenz der kommunalen Krankenhäuser garantieren. Mit dem Etienne-Krankenhaus steht zudem starke Ergänzung bereit, die in katholischer Trägerschaft privat geführt wird. Machen wir uns nichts vor: Spitzenmedizin hat ihren Preis. Darum müssen Krankenhäuser heute auch Wirtschaftsunternehmen sein. Wie es geht, hat das "Lukas" längst gezeigt, und auch in den Kreiskrankenhäusern hat (endlich) der Change-Prozess begonnen. Bei kommunalen und kirchlichen Trägern können die Bürger aber zuversichtlich sein, dass auch die menschliche Zuwendung eine wichtige Säule bleibt. Gewinner werden die Patienten sein.

(NGZ)
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