"Aladins Wunderlampe" in Neuss Bürgermeister wird zum Kameltreiber

Neuss · Bei der Premiere des Eismärchens "Aladins Wunderlampe" in Neus schlüpfte Reiner Breuer am Wochenende in eine ungewohnte Rolle.

 Bürgermeister Reiner Breuer wagte sich anlässlich der Eismärchen-Premiere als Kameltreiber auf die Kufen.

Bürgermeister Reiner Breuer wagte sich anlässlich der Eismärchen-Premiere als Kameltreiber auf die Kufen.

Foto: Woitschützke

100.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden, 500 Show-Kostüme, sechsmal ausverkauftes Haus mit knapp 3000 Zuschauern - allein die nackten Zahlen rund um das Eismärchen des Neusser Schlittschuh-Klubs (NSK) sind beeindruckend. Nicht minder beeindruckend sind aber auch die Leistungen der Amateur-Eisläufer, die nach monatelangen Proben am Wochenende die Premiere von "Aladins Wunderlampe" aufs Eis zauberten.

In Abu Novesia erwacht der Marktplatz mit den Händlern. Ein Kameltreiber zieht seine Runden über das eisige Areal. Er trägt einen weißen Kaftan, sein weißer Turban glitzert im Licht. Vor ihm ein beinahe lebensgroßes Kamel aus Plüsch auf Rollen. Wer genau hinsah, erkannte den Kameltreiber auch: Bürgermeister Reiner Breuer hatte sich anlässlich der Eismärchen-Premiere auf die Kufen gewagt. "Vor zwei Jahren hatte er versprochen, bei uns aufzutreten, sollte er zum Bürgermeister gewählt werden und sollte es das Eismärchen dann noch geben", erklärte NSK-Vorsitzender Ulrich Giesen. Und Breuer ergänzte: "Alle Vergleiche zur Arbeit sind rein zufällig - aber hin und wieder müssen Stadtrat und Verwaltung motiviert werden."

Dann betritt der Waisenjunge Aladin (Lara Nellesen) den Marktplatz, begrüßt Händler und Dorfbewohner und tanzt herum, neckt seine Freundin Ashana (Alesja Filiminov) und veranstaltet mit ihr ein wildes Wettrennen. Durch Zufall - und verbotenerweise - erhascht Aladin schließlich einen Blick auf Prinzessin Samira (Lea Robbe) - und verliebt sich in sie. Aufregung entsteht bei den Wachen, und der böse Berater Djamal (Elisabeth Müller) und sein Gehilfe Abdul (Karina Polemitis) beschuldigen den Waisenjungen, die Prinzessin zum Tanz verführt zu haben. Aufgeregt nehmen sie wahr, dass Aladin den einen Ring bei sich trägt, der Zugang zur verwunschenen Höhle in der Wüste gewährt, in der sich die Wunderlampe befindet. Aladin soll sie für Djamal holen.

In der Wüste angekommen, tanzen einige Eisläuferinnen durch die Nacht mit LEDs an ihren Kufen. Dann geht die Sonne (Anita Kezic) auf, mitsamt ihrer anmutigen Strahlen, ein Sandsturm macht es Aladin und Ashana schwer, zur Höhle zu gelangen. Ein temporeicher Wettlauf beginnt. Für magische Momente sorgt die bezaubernde Jeanie (Ann-Marie Fabry), die mit Choreographien und Zauberstücken die Zuschauer zum Staunen bringt.

Besucher der Premiere wurden nicht nur Zeugen der Liebesgeschichte von Aladin und Prinzessin Samira, sondern auch von einer aus dem wahren Leben: Kurz vor der zweiten Hälfte machte Hassan seiner Dilah einen Heiratsantrag - und der Saxofonist spielte dazu. Wie die Geschichte von Aladin weiter geht, können die Zuschauer noch erfahren, denn es stehen noch einige Aufführungen bevor. Realisiert wurden sie in diesem Jahr zum ersten Mal von Christine und Sascha Lenden, die in die Fußstapfen von Dagmar und Ulrich Giesen traten - und diese Aufgabe mit Bravour gemeistert haben. Christine Lenden koordinierte die Kostümerstellung, um die sich Brigitte Thürauf und Barbara Hüsges federführend gekümmert haben, Trainings-, Regie- und Ablaufpläne und sorgt hinter den Kulissen dafür, dass die Eisläufer im richtigen Outfit zur passenden Zeit ihre Küren auf dem Eis laufen.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort