Neuss Bürgersolaranlagen mit guter Rendite

Neuss · Seit 2008 wurden durchschnittlich fünf Prozent Rendite erwirtschaftet, teilen die Gesellschafter mit.

Die Gesellschafter der vier Neusser Bürgersolaranlagen sind zufrieden. "Wenn es weiter so läuft wie bisher, können wir über den Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von fünf Prozent erwirtschaften", berichtet Ralf Resch, Geschäftsführer der Bürgersolaranlagen, die auf der St. Peter-Schule und dem Nelly-Sachs-Gymnasium errichtet wurden. Zwei weitere Anlagen befinden sich auf den Dächern der Martin-Luther-Kreuzschule und der Realschule Holzheim.

Seit dem Jahr 2008, als die erste Anlage in Betrieb ging, wurden fast 120 000 Kilowatt Strom erzeugt. "Das entspricht einer Einsparung von mehr als 80 Tonnen Kohlendioxid", sagt Resch. Gleichzeitig liege der Ertrag aus der Sonnenenergie auf den vier Neusser Anlagen zehn Prozent über den Erwartungen.

Resch und seine Mitstreiter bedauern, "dass Stadt und Kreis wenig ambitioniert sind, die Energiewende voranzutreiben", sagt der Berater für Nachhaltigkeit. Dabei müsse Neuss das Rad gar nicht neu erfinden. "Es gibt schon andere Gemeinden in NRW, die sich zum Ziel gesetzt haben, CO2-freie Kommunen zu werden. Bei denen könnten sich die Vertreter von Stadt und Kreis informieren." So wolle unter anderem der Kreis Steinfurt bis zum Jahr 2050 energieautark sein. "Das schafft ja auch Arbeitsplätze in der Region."

Statt dessen erhöhten sich bürokratische Hürden und Auflagen für Solar- und Windenergieanlagen ständig. "Dadurch werden Bürgerinitiativen benachteiligt und große Unternehmen, die sich tagtäglich mit solchen Vorschriften befassen müssen, bevorteilt", erklärt Resch.

Nichtsdestoweniger bestehe auch in Neuss weiterhin das Interesse an Bürgerbeteiligung an der Energiewende. Insbesondere an einer Bürgerwindkraftanlage. Die Neusser Stadtwerke planen, zwei Windräder in Hoisten zur errichten. An einem sollen sich Bürger beteiligen können. "Allein aus dem Kreis unserer Gesellschafter wollen einige in Hoisten investieren", sagt Resch.

(NGZ)
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