Neuss Bundesgerichtshof bestätigt Urteil im Jobcenter-Mord

Neuss/Karlsruhe · Am Jahrestag des Jobcenter-Mordes wurde Donnerstag die Nachricht öffentlich, dass der Bundesgerichtshof das Urteil gegen den Täter Ahmed S. bestätigt hat.

Neusser Jobcenter-Mord: eine Chronik
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Die Richter in Karlsruhe verwarfen damit die Revision des inzwischen 53-jährigen Langzeitarbeitslosen, der vom Landgericht Düsseldorf wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war.

Genau ein Jahr, nachdem der gebürtige Marokkaner im Jobcenter Stresemann-Allee die 32-jährige Sachbearbeiterin Irina N. mit Messerstichen tötete, kamen Donnerstag rund 80 Freunde und Kollegen in der Marienkirche zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst zusammen. Die Liedzeile "Ich steh vor Dir mit leeren Händen, Herr" hatten die evangelische Pfarrerin Angelika Ludwig und der Norfer Pastoralreferent Alexander Neuroth als Thema und Leitschnur für eine Trauerfeier gewählt, die, wie Teilnehmer anschließend äußerten, "einfach Ruhe ausstrahlte". Keine dramatischen Worte oder Schilderungen. Stattdessen wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass man an diesem Morgen zusammengekommen ist, um der Verstorbenen zu gedenken, sich gegenseitig zu stärken — aber auch nach vorne zu schauen.

Kurz vor dem Jahrestag hatten sich wieder Anrufe und Anfragen auch und gerade beim Team der Notfallseelsorger gehäuft, die klar erkennen ließen, wie der Mord an der arg- und wehrlosen Irina N. die Jobcenter-Mitarbeiter noch immer beschäftigt. Einige von ihnen waren damals Augenzeuge gewesen. "Es heißt, die Zeit heilt alle Wunden, wir haben diese Zeit noch nicht gefunden", formulierten das die engsten Kollegen aus dem Team "Visionen 50plus", das sich in besonderer Weise um Landzeitarbeitslose über 50 kümmert — Menschen, wie Ahmed S. Einige der Kollegen besuchten nach der Trauerfeier noch das Grab von Irina N. in Düsseldorf, die aus einem nichtigen Anlass sterben musste. Das Jobcenter Stresemann-Allee wird aufgegeben, sobald das neue Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße bezogen werden kann. Das Büro, in dem Ahmed S. mordete, wurde dem Vernehmen nach nach der Tat nicht mehr benutzt. Das Jobcenter Stresemann-Allee wird aufgegeben, sobald das neue Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße bezogen werden kann. Das Büro, in dem Ahmed S. mordete, wurde dem Vernehmen nach nach der Tat nicht mehr benutzt.

(nau/dpa)
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