Neuss Neusser Anwalt kandidiert als Linker für den Bundestag

Neuss · Sarah Wagenknecht, Frontfrau der Linkspartei im Bundestag, besucht am Freitag die Genossen in Neuss. Es ist kein Wahlkampftermin geplant, sondern ein Dankeschön-Fototermin, erklärte Kreissprecher Heiner Bäther am Rande der Mitgliederversammlung in der Neusser Parteizentrale. Gleichwohl hätte der Neusser Stadtverordnete und Ortsvereins-Vorsitzende Roland Sperling für ein solches Dankeschön-Foto sicher Verwendung im Wahlkampf. Denn die Mitglieder nominierten den fast 56-Jährigen - wie schon 2005 - für die Bundestagswahl als Direktkandidaten im Wahlkreis Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen. Und das mit neun von neun möglichen Stimmen.

 Tritt für die Linken als Direktkandidat an: Roland Sperling.

Tritt für die Linken als Direktkandidat an: Roland Sperling.

Foto: woi

Im März legen die Delegierten des Landesverbandes in Gütersloh fest, ob der Neusser Rechtsanwalt einen aussichtsreichen Platz auf der Reserveliste erhält. Der gab allerdings nach seiner Wahl andere Ziele aus. Die Hoffnung der Partei "Die Linke", im Bund erstmals ein zweistelliges Ergebnis zu erzielen, will er mit einem guten Ergebnis in Neuss unterstützen. "Sieben Prozent plus" hält er für möglich. Zu einer "Rot-Rot-Grünen" Koalition äußerte sich der dreifache Familienvater skeptisch. Wer in die Regierungsverantwortung strebe sollte erst klären, was er dort will, sagte Sperling. "Den Mangel verwalten?", fügte er hinzu.

Vor der Bundes- steht die Landtagswahl, auf die sich der 106 Mitglieder zählende Kreisverband nach Bäthers Angaben seit September vorbereitet. Als Direktkandidaten stehen seit Oktober Anne Rappard (Dormagen, Grevenbroich, Rommerskirchen) und Kirsten Eickler (Neuss) fest, die auf der Linken-Landesliste auf Platz 21 beziehungsweise 25 gesetzt sind. Zwei Frauen aus dem Kreis auf so guten Plätzen - das gab es noch nie, sagt Bäther.

(-nau)
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