Neuss Bunte Unikate für modische Vierbeiner

Neuss · Susanne Bünder stellt Mode für Hunde her. Ihre Zielgruppe sind "Hundefrauchen", die ihr Tier verwöhnen möchten.

 Susanne Bünder hat ein ungewöhnliches Hobby zum Beruf gemacht: Die 39-Jährige stellt Kleidung für Hunde her und setzt dabei auf viel "Bling Bling", denn das kommt bei ihren Kundinnen an.

Susanne Bünder hat ein ungewöhnliches Hobby zum Beruf gemacht: Die 39-Jährige stellt Kleidung für Hunde her und setzt dabei auf viel "Bling Bling", denn das kommt bei ihren Kundinnen an.

Foto: A. Woitschützke

Ob in rosa, blau, mit Piratenmotiv oder Strass besetzt - wer eine originelle Bekleidung für seinen Hund sucht, ist bei Susanne Bünder richtig. Die Neusserin fertigt in Handarbeit Unikate für Vierbeiner an. Und das nicht erst seit gestern. "Meine ersten Nähversuche hatte ich schon mit 17, als ich meinen ersten Hund bekam", erzählt die 39-Jährige. Danach habe das ganze ein bisschen geschlummert, bis sie wieder mehr Zeit hatte.

Viel hat Bünder seither gemacht, sie hat als Journalistin gearbeitet, Bücher geschrieben, aktuell arbeitet sie im Büro eines Dentallabors. Doch ihre Erfüllung findet sie im Herstellen der Hundekleidung. "Ich liebe was ich tue und identifiziere mich total damit", sagt sie freudestrahlend. Mit dieser Begeisterung ist sie nicht allein.

Offenbar hat Bünder mit ihrer Hundebekleidung eine Marktlücke gefunden. "Mich haben nach und nach immer mehr Leute angesprochen, so hat es sich wie bei einem Schneeballsystem herumgesprochen, und immer mehr Anfragen kamen rein", erzählt sie. Viele Kundinnen bevorzugten Kleidung mit Strass und Glitzer. "Bei den meisten Hundebesitzerinnen geht es um 'Bling Bling', also auffallen um jeden Preis", erzählt Bünder. Sie habe sogar schon einmal ein Mäntelchen im Partnerlook zur Bluse des Herrchens genäht. Irgendwann sei eine Bekannte gekommen und habe sie dazu ermuntert, eine Internetseite anzulegen, auf der die Kleidung zu sehen und zu bestellen ist. Am gefragtesten sind dort sogenannte Shirtgeschirre, die den Oberkörper des Hundes umfassen und mit Klettverschluss zu schließen sind. "Diese Geschirre sind einfach praktisch, vor allem für Hunde, die stark an der Leine ziehen sowie kleine Hunde, die schnell frieren." Außerdem näht sie Sattelgeschirre und Schutzhöschen für läufige Hündinnen sowie Körbchen. "Dabei verwende ich nur Materialien, die atmungsaktiv und hautfreundlich sind. Wenn man selber einen Hund hat, weiß man, worauf es ankommt", sagt Bünder. Ihre Materialien kauft sie meist in örtlichen Stoffläden, da die Designerin die ansässigen Händler unterstützen möchte. Die Hundemode kostet zwischen 20 und 80 Euro, je nachdem wie groß der Hund ist und wie aufwendig das Kleidungsstück zu nähen ist. Bei kleinen Hunden müsse viel mit der Hand genäht werden, was mehr Arbeit bedeute. "Seit einem halben Jahr etwas sitze ich am Tag bis zu fünf Stunden in meiner Küche und nähe. Dabei kann ich wirklich gut entspannen", sagt die Hundeliebhaberin. Ihren Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Genau das ist es auch, was Bünder so an dieser Tätigkeit liebt. "Ich brauche Kreativität wie nichts anderes. Es gibt nichts, was ich nicht ausprobieren würde." Leben könne sie noch nicht davon. Ihr Traum ist es, irgendwann mal ein eigenes kleines Geschäft zu haben, wo sie die Kleidung verkauft. Zunächst findet aber am 12. Oktober eine Hundemodenschau im Traffo-Häuschen an der Deutschen Straße statt. Sechs Hundemodelle hat sie schon, zwölf sollen es werden. "Wer interesse hat, kann sich bei mir melden, damit ich das passende Stück für den jeweiligen Hund nähen kann", sagt sie.

(NGZ)
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