Eine Anfrage bei der Bezirksregierung in Düsseldorf habe ergeben, dass die für den gemeinsamen Unterricht vorgesehenen sonderpädagogischen Förderstunden an zwei Schulen durch längerfristige Erkrankungen gar nicht erteilt werden. An zwei weiteren Schulen fallen mehrere sonderpädagogische Stunden aus." Ersatz sei nicht in Sicht, weil die Planstellen zwar eingerichtet seien, es fehle aber am entsprechenden Fachpersonal.

"In der Sekundarschule an der Gnadentaler Allee - also einer relativ neuen Schule - müssen neben den Kindern mit besonderem Förderbedarf auch 40 Kinder ohne Deutschkenntnisse unterrichtet werden - und das ohne Förderunterricht. Das ist ein Skandal", sagt Wellens. Die Stadt Neuss sei zwar als Teil des kommunalen Schulträgers nur für Schulanlagen, Gebäude, Ausstattung und Lehrmittel zuständig. "Wir sehen wir uns aber auch in der Verantwortung für die Schüler an unseren Schulen." Die CDU fordere die Bezirksregierung auf, "die Erteilung des sonderpädagogischen Unterrichts sicherzustellen". "Ich bin ja schon froh, dass wir eine Förderschule erhalten haben."

Auch an den Kindergärten ist die bisherige Praxis der Inklusion wegen einer geplanten Änderung der Refinanzierung in Gefahr. Dort sollen die Therapeuten nicht mehr einer ganzen Kita - vom Landschaftsverband Rheinland - zur Verfügung stehen, sondern von jedem Kind einzeln per ärztlicher Verordnung angefordert und dann von der jeweiligen Krankenkasse bezahlt werden.