Neuss CDU und Grüne vom Fortbestand der Koalition überzeugt

Neuss · Die erste schwarz-grüne Ratsmehrheit zieht nach einem Jahr Bilanz. Unterschiedliche Vorstellungen nur beim Thema Hammfeld II

 Der Koalitionsvertrag ist seit einem Jahr Basis von Schwarz-Grün.

Der Koalitionsvertrag ist seit einem Jahr Basis von Schwarz-Grün.

Foto: woi

Unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf die Entwicklung im Gewerbegebiet Hammfeld II können nach Überzeugung von Helga Koenemann (CDU) und Michael Klinkicht (Grüne) die Bilanz nach einem Jahr schwarz-grüner Mehrheit im Rat nicht trüben. "Wir werden in dieser Frage genauso zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen wie bei allen anderen Fragen im vergangenen Jahr", sagen die Fraktionsvorsitzenden übereinstimmend. Und sie sagen: "Wir sind sehr fleißig gewesen."

Weil Eigenlob auch stinken könnte, untermauern die Koalitionspartner ihre Ansicht mit einer langen Liste ihrer Erfolge. Die fängt mit der Verabschiedung eines ausgeglichenen Haushalts an, nennt den Baubeginn für eine Grundschule in Allerheiligen oder die Stärkung des Antikorruptionsreferates in der Verwaltung und hört mit der Verbraucherzentrale noch lange nicht auf.

Vor allem sei man froh, erklärt Koenemann, dass das Blockdenken im Rat - Rot-Grün hüben, Schwarz-Gelb drüben - überwunden werden konnte. Etliche Entscheidungen wie eben die Verabschiedung des städtischen Etats wurde mit mehr Stimmen verabschiedet, als die knappe Ratsmehrheit von CDU und Grünen umfasst. Zuletzt wurde sogar mit Matthias Welpmann ein neuer Umweltdezernent mit den Stimmen fast aller Fraktionen im Rat gewählt. Sehr zur Freude von Michael Klinkicht, der Welpmann vorgeschlagen hatte: "Umweltschutz ist für uns integraler und gleichwertiger Bestandteil des Handelns in unserer Stadt und musste deshalb wieder eine Stimme bekommen", sagt er.

"Beide Parteien hatten den Mut, etwas Neues zu wagen. Dies hat sich für Neuss ausgezahlt", bilanzieren Klinkicht und Koenemann. "Wir sind schon deutlich mehr als eine Zählgemeinschaft", ergänzt Klinkicht mit Blick auf eine zumindest missverständliche Äußerung des CDU-Bürgermeisterkandidaten Thomas Nickel vor der Mittelstandsvereinigung. Nein, Klinkicht und Koenemann, die von einer festen Partnerschaft sprechen, sind sogar überzeugt, dass ihre "Koalition der Einladung" bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2020 halten und alle Herausforderungen meistern wird. Daran werde das Störfeuer von anderen Parteien ebenso wenig ändern wie der Umstand, dass beide Koalitionäre eigene Bürgermeisterkandidaten benannt haben. Ja, selbst ein Wahlsieg des SPD-Bürgermeisterbewerbers werde keine neue Mehrheit im Rat zur Folge haben. "Warum sollten wir wechseln?", fragt Klinkicht.

(NGZ)
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