Neuss Cellist Nicolas Altstadt spielt im Duo mit Cembalist Jonathan Cohen

Neuss · Der Cellist Nicolas Altstaedt gehört zu den bekannten Größen in der Reihe der Zeughauskonzerte. Vor fünf Jahren war er das erste Mal da, mit dem Quatour Ebène. Nun hat er nur einen Musiker an seiner Seite, den Cembalisten Jonathan Cohen. Beide widmen sich dem Schaffen zweier "Bäche", doch Altstaedt stellt den Gambensonaten von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach, die laut Altstaedt fürs Cello nicht groß umgearbeitet werden mussten, zwei Solowerke von Henri Dutilleux und Benjamin Britten gegenüber.

 Nicolas Altstaedt kommt erneut nach Neuss.

Nicolas Altstaedt kommt erneut nach Neuss.

Foto: M. Borggreve

Nicht nur mit diesem Programm erweist sich Altstaedt, der 1982 als Sohn eines deutsch-französischen Ehepaars geboren wurde, als kreativer, eigenständiger Musiker. Rund 100 Konzerte kommen im Kalender des Cellisten pro Jahr zusammen, vier bis fünf Tage ist er im Monat unterwegs, nutzt die Reisezeit im Flugzeug oder Zug gern, um an Programmen zu arbeiten. Für das Lockenhaus-Festival etwa, dessen künstlerischer Leiter er seit 2012 ist, oder wie jüngst für ein Cello-Festival in der Schweiz. "Dann spinne ich gern rum", sagt er lachend. Aber eigentlich betrachtet er diese Arbeit auch als "eine Art Ausbildung", die ihm zudem großen Spaß macht. Auch das Programm des Zeughauskonzerts ist ein Vorschlag von ihm.

In seinem Spiel-Partner Jonathan Cohen hat Altstaedt den idealen Begleiter gefunden. Der Musiker aus England ist Dirigent und Pianist - und auch selbst Cellist. "Vor sechs Jahren haben wir uns kennengelernt", erzählt der in Berlin lebende Altstaedt, "bei einem Sommerfestival in Ungarn, es war eine tolle Begegnung." Dass er seitdem immer wieder mit Cohen spielt, zeigt, dass auch da stimmt, was der 34-Jährige vom Quatour Ebène sagt: "Ohne eine freundschaftliche Beziehung geht es nicht."

Zum Cello kam der inzwischen vielfach prämierte und mit etlichen großen Musikern arbeitende Cellist eigentlich recht spät: Er war schon sechs Jahre alt, als er das Instrument für sich entdeckte. Das Kind kannte es vom Vater, der auch Klavier spielte - für die Tasten hatte sich aber schon der Bruder entschieden.

Info Markt, Dienstag, 4. Oktober, 20 Uhr,

(hbm)
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